Zur Berichterstattung über die Probleme bei den deutschen Automobilherstellern (Wirtschaftsteil):
Den deutschen Automobilern mit ihrem unfähigen Management ist wirklich nichts peinlich. Die Großaktionäre holen die Dividenden mit dem Lkw ab und in der selbst gemachten Krise darf der Steuerzahler ran.
VW steht am „Abgrund“. Warum? Weil man jahrelang die meisten Autos bauen wollte. Vielleicht hätte man die Besten bauen sollen. Dann wäre „die meisten“ von selbst gekommen. Anstatt sich in Konfigurationsorgien zu ergehen, sollte eine funktionierende Software doch das lohnenswertere Ziel sein.
Vielleicht ist auch der Personalbestand das Problem. Toyota beschäftigt weltweit rund 380000 Mitarbeiter. Im Vergleich dazu beschäftigt VW etwa 685000 Mitarbeiter. Also fast das Doppelte. Und Toyota baut auch noch mehr Autos als VW. Das sollte zu denken geben.
An den Verkaufspreisen kann es auch nicht liegen. In den 1980er-Jahren musste man im Schnitt viereinhalb Monate für ein neues Auto arbeiten. Heute sind wir bei über neun Monaten. Und das bei dem hohen Automatisierungsgrad. Toyota hat schon in den 1980er- und 1990er-Jahren den deutschen Automobilern erklärt, wie man Autobau richtig organisiert.
Anstatt Überheblichkeit zu pflegen, sollte man wieder mal einen Blick nach Japan riskieren. Toyota baut die meisten Autos und ist hochprofitabel. Der Corolla ist seit Langem das weltweit meistverkaufte Auto und Japan auch nicht gerade als Billiglohnland bekannt. Es wird Zeit, mal wieder die Schulbank zu drücken und die Krise selbst zu meistern.
Ulrich Eiwan
Amerang