Bärensichtung: Übertrieben reagiert

von Redaktion

Zum Bericht „Die Suche nach dem Bären“ (Bayernteil):

Beim Lesen des Artikels über die vermeintliche Bärensichtung fällt auf, wie schnell aus einer Beobachtung ein dramatisches Szenario gemacht wird. Dass zwei Landkreise „in Aufruhr“ geraten, als hätte eine unmittelbare Bedrohung stattgefunden. Es ist wichtig zu betonen, dass in Deutschland bisher kein Fall dokumentiert wurde, in dem ein Bär Menschen getötet hat. Und dennoch wird ein Wildtier, das in der Regel Menschen meidet, als Gefahr dargestellt. Wie sollen wir jemals lernen, mit der Umwelt in Einklang zu leben, wenn wir nicht einmal bereit sind, mit Wildtieren wie dem Bären sachlich umzugehen? Die Forderung nach einer bewaffneten Bereitschaft, die Landrätin Indra Baier-Müller im Juli aufstellte, erscheint völlig überzogen und absurd. Anstatt Panik zu verbreiten, sollten wir auf friedliches Miteinander setzen. Natürlich ist ein Bär kein Kuscheltier. Da gilt es, Verhaltensregeln im Umgang mit Wildtieren zu beachten und Schutzstrategien für Nutztiere zu erarbeiten, die ohne Gewalt auskommen. Wollen wir in einer Welt leben, in der jedes Wildtier als Bedrohung angesehen wird? Ist es nicht unsere Pflicht, sachlich und respektvoll mit der Natur umzugehen? Ein friedliches Zusammenleben ist möglich – wenn wir aufhören, wilde Tiere vorschnell als Bestien abzustempeln.

Peter Kalina

Eiselfing

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