Zum Titelbild „Apokalypse in Valencia“ (Titelseite):
Kaum ein Politiker kennt anscheinend die Vorhersage der Klimakatastrophe. Am 30. Oktober erschien eine kurze Meldung über Prof. Dr. Latif, es sei das „Ziel längst gerissen“ – zwar immerhin auf der ersten Seite, aber im Vergleich zu den seitenweisen Sport- und Kulturberichten doch etwas kümmerlich. Etwas eindrucksvoller war da schon das Deckblatt-Foto am 31. Oktober „Apokalypse in Valencia“. Passend dazu möchte ich einen Auszug aus den aktuellen VDI-Nachrichten ergänzen (Verein Deutscher Ingenieure), der aus den jährlichen „Greenhouse Gas Bulletins“ der Weltmeteorologischen Organisation (WMO) über den Klimawandel und seine Auswirkungen berichtet: Die WMO warnt, dass die anhaltend hohen Treibhausgaskonzentrationen zu einer weiteren Erwärmung der Erde führen werden. Das letzte Mal, dass es einen vergleichbaren CO2-Gehalt in der Atmosphäre gegeben habe, sei vor drei bis fünf Millionen Jahren gewesen. Damals sei die globale Mitteltemperatur zwei bis drei Grad Celsius höher gewesen als heute, der Meeresspiegel habe zwischen zehn und 20 Metern höher gelegen. „Ein weiteres Jahr. Ein weiterer Rekord. Das sollte bei den Entscheidungsträgern die Alarmglocken läuten lassen“, sagte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo. „Wir sind klar vom Kurs abgekommen, um das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen, die globale Erwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius und möglichst auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.“
Wann begreifen auch Politiker (nicht nur Meteorologen oder Ingenieure), dass es hier ein echtes Problem gibt – neben den kleinen täglichen Herausforderungen des gewünschten Wirtschaftswachstums?
Dr.-Ing. Bernhard Liesenkötter
Rosenheim