Erst posten und dann entschuldigen

von Redaktion

Zum Bericht „Özoguz wegen Gaza-Posts in der Kritik“ (Politikteil):

Es ist ein massives Problem mit Posts geworden, gedankenlos wird munter und ohne zu überlegen weiter gepostet, wenn der Druck zu groß wird – und dann wird sich unglaubwürdig entschuldigt. Wenn natürlich so ein Post von einem Mitglied des Deutschen Bundestages und vor allem in dieser Position weitergeleitet wird, ist das mehr als unverständlich. Nun ist Frau Özoguz „zutiefst traurig“, nachdem die Kritik auch von ihrer Partei und anderen Kollegen massiv und heftig war.

Die Forderung für ihren Rücktritt ist daher verständlich, da ihre Einstellung zu diesem Thema klar zu verstehen war. Der Zentralrat der jüdischen Bevölkerung war überaus nett, diesen Post milde ausgedrückt eine „Entgleisung“ zu nennen. Aber es war schlicht und einfach gesagt „unmöglich“ und in ihrer Position total unangebracht. Sollte die Einstellung von Sultan Erdogan betreff Israel unsere Politik erreicht haben, müsste man intensiv darüber nachdenken und dementsprechend handeln. Es wäre Frau Özoguz zu wünschen, dass sie in Zukunft überlegt, welche Posts sie weiterleitet. Wir haben jüdische Mitbürger, die sich zum Teil nicht mehr auf die Straße trauen, und Kinder, die besorgt sind, die Religion, der sie angehören, offen zu zeigen. Wir hatten das schon einmal! Alle anderen Mitbürger können ihrem Glauben – egal ob in einer Moschee oder Kirche – unbesorgt nachgehen. Ich würde sagen gleiches Recht für alle.

Karin Reynolds

Kolbermoor

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