Zum Bericht „Es kann nicht alles aus Holz gebaut werden“ (Wirtschaftsteil):
Die Konjunktur hinkt, die Nachfrage sinkt und die unnachgiebigen Nußdorfer haben das Landratsamt dazu bewogen, die Erweiterung des Steinbruchs am Heuberg abzulehnen. So oder so ähnlich klagte wohl Herr Edelmann, Geschäftsführer des Zementwerkes Rohrdorf, beim Besuch von Frau Ministerin Geywitz. Was er vermutlich nicht sagte, ist, dass die Erweiterung gegen Recht und Gesetz verstoßen hätte. Natur- und Alpenschutz, die ein hohes Gut sind, wären mit Füßen getreten worden. Zudem hatte das Zementwerk durch eigenes Verhalten jeden Kredit in der Nußdorfer Bevölkerung verspielt.
Nicht irgendwelche Spinner waren gegen die Erweiterung, sondern die Bürger, die wichtigsten nationalen Naturschutzverbände, der gesamte Gemeinderat sowie die Bürgermeisterin. Die Geschäftsführung des Zementwerkes ging schlichtweg davon aus, dass man bestehende Hindernisse aus dem Weg räumen könnte. Man kann doch nicht allen Ernstes ein Geschäftsmodell betreiben, das voraussetzt, dass bestehende Normen unseres Staates und unserer Gesellschaft beliebig umschifft werden dürfen. Das LRA Rosenheim hatte erkannt, dass die beantragte Erweiterung zu weit gehen würde, hat Courage gezeigt und unsere Gesetze verteidigt. Im Rahmen der noch bestehenden Genehmigung am Heuberg (unterhalb von 758 Meter) dürften noch erhebliche Mengen abgebaut werden. Aber das falsche Spiel wird munter weitergespielt. Jetzt importiert man Gestein aus Südtirol und hebt das CO2-Argument scheinheilig nach oben.
Franz Steinbeißer
Nußdorf