Arbeiten, nicht lamentieren

von Redaktion

Zum Bericht „Es rollt eine Lawine auf uns zu“ (Wirtschaftsteil):

Vbw-Präsident Wolfgang Hatz hat recht, wenn er sagt, dass wir mit massiven Stellenkürzungen im Jahr 2025 zu rechnen haben. Was ist der Grund für die massiv gestiegene Zahl der Arbeitslosen (seit Anfang des Jahres ist sie in Bayern um 34000 gestiegen)? In erster Linie sind es die enormen Forderungen der Gewerkschaften, die jetzt die Firmen in der Kostenrechnung einholen.

Was macht den Faktor Arbeit denn so teuer? Es sind nicht die Stundenlöhne, sondern die Lohnzusatzkosten- und Nebenkosten, die weltweit in der Bundesrepublik am höchsten sind. Die Wochenarbeitszeit beträgt in Deutschland im Schnitt 35,1 Stunden. Der EU-Durchschnitt liegt bei 37,4 Stunden. Bei Urlaubs- und Feiertagen hat der Angestellte 41,4 Tage im Jahr frei. Hier können die Mitarbeiter auf Kosten des Unternehmers mehr als acht Wochen ausspannen. Die Gewerkschaften sollten vielmehr einmal den Mut aufbringen, ihren Mitgliedern klar zu machen, dass bei gleichem Lohn wieder die 40-Stunden-Woche und wenigstens vier Tage weniger Urlaub in Aussicht gestellt werden müssen, um die bestehenden Arbeitsplätze nicht noch mehr zu gefährden und somit neue hinzugewinnen zu können. Vor einer solchen Vorgehensweise vonseiten der Gewerkschaften könnte man dann den Hut ziehen. Denn die Löhne sollten nur so steigen, wie es die Produktivität zulässt.

Die Grafik über den Stelleabbau in Deutschland, den die Firmen vorhaben zu vorzunehmen, macht mir große Sorgen, zumal auch durch das Wegfallen dieser Stellen die Sozialleistungen – insbesondere die Renteneinzahlungen – darunter leiden müssen. Es ist genau so, dass die Arbeitskosten gesenkt werden müssen. Es nützt hier kein Lamentieren mehr. Jetzt muss gehandelt werden und die wirtschaftspolitische Wende eintreten.

Dieter Schneider

Schleching

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