Erst die laufenden Probleme lösen

von Redaktion

Zum Bericht „BN fordert mehr Geld fürs Grüne Band“ (Bayernteil):

Der Bund Naturschutz (BN) fordert von der Bundesregierung einen Sonderfonds von 50 Millionen Euro für das Grüne Band, um bei der UNESCO den Titel Weltkulturerbe dafür zu erlangen. An sich wäre der Titel sicher eine tolle Sache, nur, durch meine Erfahrungen mit dem BN in diesem Jahr, spreche ich ihnen ab, diese Aufgabe organisatorisch stemmen zu können. Ich habe dieses Jahr eine zehnwöchige Wanderung entlang des Grünen Bandes (1440 Kilometer) absolviert und musste feststellen, dass die einzigen Probleme auf der Strecke beim BN liegen.

Aus meiner Sicht müsste der BN erst einmal beweisen, dass er die derzeit gestellten Aufgaben am „Grünen Band“ bewältigen kann, bevor man ihm für eine größere Aufgabe so eine Summe Geld in die Hand gibt. Das bedeutet die Pflege der Wege auf den Streckenabschnitten, wo sie alleine dafür zuständig sind, pflege der Bepflanzungen, die von ihnen durchgeführt wurden – junge Bäume müssen im Sommer bewässert werden, um nicht zu vertrocknen – , die Sicherung der von ihnen aufgestellten Aussichtstürme, die bereits jetzt in die Jahre gekommen und zum Teil baufällig und zugewachsen sind, die vernünftige Einbindung der Schäfer und Forstwirtschaft entlang des Grünen Bands und auch die Aufstellung von ausreichenden Rastbänken auf der Strecke.

Was würde passieren, wenn durch ein Weltkulturerbe ein internationaler Tourismus entsteht und die Wanderer in hüfthohen Gras stecken bleiben oder auf Wege treffen, die durch Baum- und Strauchbewuchs unpassierbar sind? Ich möchte mir dieses Bild von Deutschland gar nicht erst vorstellen müssen.

Der größte Teil der Strecke ist sehr schön zu bewandern und zu den Grenzerfahrungen der DDR kommt eine schöne Naturlandschaft dazu. Die Wegpflege wird dort aber von anderen Vereinen, Organisationen oder Gemeinden durchgeführt.

Hartmuth Lang

Waldkraiburg

Artikel 1 von 11