Ein Gebet mit Folgen

von Redaktion

Zum Bericht „Heikles Papst-Gebet“ (Titelseite):

Das Papstgebet vor der Krippe hat wegen des Palästinensertuches nicht nur eine verstörende politische Dimension, sondern auch eine kirchliche. Mitten im Advent betet der Papst vor einer Krippe. Als ob schon Weihnachten wäre! Da bemühen sich vernünftige Seelsorger und Religionslehrer, den Sinn kirchlicher Feste und Zeiten von ihrem Sinn her zu deuten und zu verkündigen – und da fällt der Papst ihnen mit dem Weihnachtsbild zur falschen Zeit in den Rücken. Advent ist die Zeit der möglichst stillen Vorbereitung, der Sehnsucht, der Erwartung des Erlösers. Alles andere verfälscht seinen Sinn. Es wäre schön, wenn zum Fest ein Bild käme, wie das Christuskind feierlich in die Krippe hineingelegt wird. So ein Bild würde sprechen und viele Worte ersparen. Im Advent aber sollte die Krippe noch leer sein.

Ulrich Schäfer

Neubeuern

Das Bild vom Papst vor der Krippe, auf dem Jesus auf dem Palästinensertuch liegt, hat mich begeistert. Ich bin zwar schon lange ausgetreten, aber das bedeutet nicht, dass ich Jesu Botschaft von der Brüderlichkeit aller Menschen nicht als einzig richtige empfinde. Ich meine, wenn’s schon so was wie „a Kripperl“ braucht – ich glaub‘ übrigens nicht –, dann ist diese, wie ich finde, mutige Stellungnahme von Franziskus großartig! Warum darf das kleine Holzbaby nicht jedes Jahr auf einer anderen Landesfahne liegen (oder wäre in eine gewickelt)? Als Windel wäre der Geist des Nationalismus, den ja jede Fahne verkörpert, noch besser auf den Punkt gebracht.

Gabi Leitner

Rosenheim

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