Halbwahrheiten zur Schimmelbildung

von Redaktion

Zum Bericht „Dämmung führt nicht zu Schimmel“ (Geld & Markt):

Nach der Lektüre Ihres Artikels schließe ich mich der Meinung von Christian Lindner an, dass das Umweltbundesamt abgeschafft gehört und das Informationsprogramm „Zukunft Altbau“ am besten gleich mit.

Beide sind offensichtlich bemüht, mit der Verbreitung von Halbwahrheiten die Geschäfte der grün-affinen Dämmlobby zu befeuern. Das beginnt mit einem unglaubwürdigen Märchen: Der renommierte Wissenschaftler Max Pettenkofer habe zwar bei seiner Versuchsanordnung 1858 die Fugen zwischen Fenstern und Wänden akribisch abgedichtet, aber die Hauptursache des Luftaustauschs, nämlich den Kamin übersehen. Weiter geht es mit der „Legende der atmenden Wand“. Atmen ist ein aktiver Vorgang. Eine Wand kann nicht ein- und ausatmen. Aber es gibt sehr wohl den Unterschied zwischen einem diffusionsoffenen und einem nicht diffusionsoffenen Wandaufbau. Diffusionsoffen ist etwa eine Ziegelmauer, nicht aber (oder kaum) eine Betonwand. Die diffusionsoffene Mauer ist ein „Puffer“, der Wärme und Feuchtigkeit speichern und wieder abgeben kann und so für ein gesundes Raumklima sorgt. Wenn in Altbauten nachträglich Wärmedämmungen auf Ziegelmauern aufgebracht werden, ist eine sogenannte „Dampfsperre“ erforderlich, damit das Dämmmaterial nicht in Folge der Diffusion feucht und somit unwirksam wird. Die Vorteile eines diffusionsoffenen Wandaufbaus aber sind dann dahin.

Der Rat des Umweltbundesamtes, mehrmals am Tag fünf bis zehn Minuten stoßzulüften, ist im Prinzip richtig. Aber wer kann das schon, wenn in der Regel die ganze Familie den ganzen Tag nicht zu Hause ist? Also: Am besten eine mechanische Lüftungsanlage einbauen. Die Lobby dankt herzlich für diese Tipps!

Franz Peter

Riedering

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