Zum Interview „Schwieriger Zugang zur Gedankenwelt“ (Regionalteil):
Ich erlaube mir – als 1944 in unsere Gesellschaft geborene Bürgerin – eine andere Gedankenwelt aufzuzeigen, indem ich zuerst an den Prolog der Amme aus Medea von Euripides erinnere. Aufführung 431 vor Christus in Athen!
Es ist allen Intellektuellen – die sich der allgemeinen, vorgeschriebenen, manipulierten Gedankenwelt ein-/unterordnen – anzuraten, die griechischen Klassiker, Themen spezifisch nachzulesen – denn – so wesentlich änderten sich die Gesellschaftsgepflogenheiten 2025 nicht! Es wird langsam an der Zeit, dass die jungen Bürger nicht mehr – wie meine Generation und die folgenden – unwissend gelassen werden, sodass sich solche Tragödien mit allen Szenen im Leben der Jüngeren nochmals wiederholen müssen. Wir wissen heute, dass wir alle ungelöste Geheimnisse – aus den Sippen vor uns – mit weitertragen, somit unser Leben durch Lebenslügen tragisch beeinflusst werden kann. Wir Frauen müssen auch 2025 in einer – immer noch – männlich dominierten Gesellschaft leben, und da dürfen sich noch die Männer erdreisten, unsere Gedankenwelt als schwierig zu formulieren. Bei den Naturvölkern heißt es: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind auf die Welt vorzubereiten.“ Da unsere Zivilisation das „Dorf“ für uns Bürger „sozial“ abschaffte, gehört in jede größere Stadt ein kompetentes Zentrum für all unsere Belange mit empathischen, wissenden Mitarbeitern. Kostenlos! Wie die sofortige Abschaffung der eklatanten Armut – meist von uns Frauen und die daraus folgende Scham.
Barbara Kempkens
Bad Aibling