Sind wir noch zu retten?

von Redaktion

Zur Berichterstattung über die Silvesterfeierlichkeiten und die Karikatur zum Feuerwerksverkauf (Gesamtausgabe):

Trotz zahlreicher Appelle an die Vernunft wurde dieses Silvester mehr geschossen als im Vorjahr. Die Folgen: Extremer Lärm, Berge von Müll, verschreckte Wild- und Haustiere, hohe Feinstaubbelastung und Retraumatisierungen von Kriegsflüchtlingen, von den vielen Einsätzen unserer Feuerwehrmänner und Sanitäter gar nicht zu sprechen.

Wie schrecklich müssen die Unfälle für die Notaufnahmen sein? Und das alles für ein vermeintliches kurzes Vergnügen eines uneinsichtigen Teils unserer Bevölkerung. Alleine in der Landeshauptstadt München mussten 15 Tonnen mehr Müll am Neujahrstag gesammelt werden, als im Vorjahr. Wir alle wissen, dass die Silvesterknaller die Feinstaubbelastung enorm erhöhen. Was nützt es, wenn wir uns das ganze Jahr bemühen, weniger Emissionen durch die Kamine zu blasen und auf die E-Mobilität zu setzen, wenn wir in einer Nacht 15 Prozent der jährlichen Feinstaubmenge in die Luft blasen? Ich glaube nicht, dass die Politik es regeln wird. Keine der Parteien traut sich, auf Wählerstimmen zu verzichten. Das läuft ähnlich, wie beim Tempolimit. Was können wir also tun? Es gibt Läden, die schon auf den Verkauf von Silvesterknallern komplett verzichten – ein großer Dank an dieser Stelle. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe: Die Einkaufsketten, die Unmengen von Pyrotechnik verkaufen, für einen bestimmten Zeitraum zu boykottieren und hoffen, dass die Umsatzeinbußen für ein Umdenken sorgen.

Monika Maria Walter

Rimsting

„Feuerwerk schlägt Pferde in die Flucht“, titelt das OVB nach der Silvesternacht. Nicht nur das. Eine betagte Stute musste sogar sterben, weil sie in Panik in einen Elektrozaun rannte, stürzte und nicht mehr hochkam. Der Tierarzt kam noch in der Nacht. Trotz aller Versuche einer Rettung, musste das alte Mädel am 1. Januar eingeschläfert werden. Ich fordere dringenst ein Böllerverbot im ländlichen Bereich, bei Nichteinhaltung sollten hohe Strafen verhängt werden. Ich wohne in Süssen, bei uns, auch in Raiten und Marquartstein leben viele Pferde, Kühe, Hunde und Katzen. Von den Vögeln und anderen Kleintieren ganz zu schweigen.

Solchen Idioten, die hier in der Nähe von Pferden an Silvester wie die Blöden rumböllern, hat es wohl das Hirn weggeblasen. Wie kommt es sonst dazu, dass solche Menschen so egoistisch und verantwortungslos handeln?

Doris Anger

Marquartstein

Die Karikatur zum Feuerwerksverkauf finde ich total unangebracht. Sie ignoriert, das an Silvester 2024 eine hohe Zahl an Menschen verletzt wurden oder sogar zu Tode kamen. Diese Karikatur verharmlost die derzeitige Situation, wenn Bürger ohne nachzudenken, Böller und Raketen kaufen – nach dem Motto „je größer die Feuerwerks-Rakete, desto besser“! Solche Beiträge zu dem brisanten Thema Silvester-Feuerwerke verhöhnen die Verletzten und zu Tode gekommen Bürger. Besser wäre es, klar Stellung zu beziehen, dass Feuerwerk kein sinnloses Herumballern bedeutet, sondern zivilisiert stattfinden soll und muss!

Jürgen Zeppernick

Rosenheim

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