Zum Bericht „Demenz – wer hilft jetzt“ (Geld & Markt):
In dem Bericht schreiben Sie, dass für Kurzzeit-/Verhinderungspflege insgesamt bis zu acht Wochen in einer Pflegeeinrichtung zur Verfügung stehen würden. Dies entspricht nicht der Wirklichkeit, da durch die Budgetierung der Kosten auf 3539 Euro es in der Regel gerade mal 21 Tage werden. Bei einem Pflegesatz von derzeit rund 190 Euro kann sich jeder ausrechnen, wie lange das Geld reicht. Leider wird das von unseren Pflegekassen/Krankenkassen ganz anders dargestellt. Aufgrund geltender Pflegevorschriften (etwa Patient verweigert sich komplett am Tagesablauf, Pflege, Aktivitäten teilzunehmen), bekommen Sie Ihren Angehörigen in deutlich schlechterer Verfassung zurück, da der Patient nicht gegen seinen Willen motiviert werden darf. Das verstehe wer mag und wir haben meine 95-jährige Schwiegermutter mit einem Druckgeschwür am Gesäß (Dekubitus) vorzeitig zurückgeholt. So viel zum Erholungsurlaub für pflegende Angehörige. Als pflegender Angehöriger bin ich der Verlierer auf der ganzen Linie, da sich für meine Gesundheit niemand interessiert. Da wir dem Staat sehr viel Geld ersparen, würde ich mir wünschen, mit nicht noch mehr Bürokratie überschüttet zu werden. Die Zusammenarbeit der Gesundheitskassen mit den Pflegeeinrichtungen ist noch ausbaufähig. Was würde gegen einen dreiwöchigen Aufenthalt, etwa in einer Kureinrichtung, für mich zusammen mit der zu pflegenden Person sprechen, damit beide durch neue Impulse und Entlastung profitieren? Das wäre eine echte Wertschätzung für pflegende Angehörige. PS: Wir pflegen meine Schwiegermutter seit nunmehr zehn Jahren.
Inge und Bernd Reuter
Pfaffing