Zur Berichterstattung über die Bundestagswahl (Politikteil):
In einem TV-Interview forderte Katharina Schulze, Vorsitzende der Grünen in Bayern, den Fachkräftemangel durch Einsatz von Frauen zu lösen. In meinen Augen eine hervorragende Idee, die auch – im Gegensatz zu anderen Wahlgeschenken oder Windräder-Abrissplänen der AfD – umsetzbar ist. Die Bevölkerung in Deutschland besteht zur Hälfte aus Frauen, also ein riesiges Potenzial, um Fachkräfte aufzubauen. Wirtschaft und Politik fordern Zuwanderung von Fachkräften, obwohl unsere Infrastruktur bereits an die Grenzen gestoßen ist und bezahlbare Wohnungen nicht in Sicht sind. Wie stellen wir uns das eigentlich vor, anderen Ländern die Fachkräfte wegzunehmen? Damit entziehen wir den ärmeren Ländern die Möglichkeit, eine wirkungsvolle Wirtschaft aufzubauen und uns die Möglichkeit, mit diesen Ländern dann Handel zu treiben. In unserem Land leben viele gut ausgebildete, blitzgescheite Frauen, die wegen der Kinder nur eingeschränkt arbeiten können und so ist ihnen auch die Karriereleiter verbaut. Migrantinnen, die bereits hier leben, sollten wir an der Hand nehmen und sie ausbilden, auch da gibt es Nachholbedarf. Das würde mehr nutzen, als „Remigration“ zu schreien. Natürlich ist die Ausbildung anstrengender als fertige Fachkräfte zu holen, aber das wird sich bestimmt auf Dauer lohnen. Liebe Wahlkämpfer, Geld in Kitas und Schulen, also in Kinderbetreuung und Bildung zu investieren ist machbar und viel, viel effektiver als der Fleckerlteppich an „Geschenken“, da ein bisschen für Familien, dort ein bisschen für Kinder und schon ist es gut. Nein, da muss ein Zukunftsplan kommen, wenn wir einen Aufbruch erleben wollen.
Angela Kind
Prien