Zum Bericht „Kandidatin mit Musks Segen“ (Politikteil):
Laut Alice Weidel war Adolf Hitler also ein Kommunist oder Sozialist, der die ganze Industrie verstaatlicht hat.
Wahr ist, dass im NSDAP-Programm 1920 antikapitalistische Forderungen erhoben wurden und ein Parteiflügel sich antikapitalistisch gab, dessen Leitfigur Gregor Strasser Hitler allerdings 1934 liquidieren ließ.
Die Behauptung, Hitler habe nach 1933 deutsche Wirtschaftsunternehmen verstaatlicht, ist so falsch: Die Privatwirtschaft wurde als solche nicht angetastet, sondern durch dirigistische Maßnahmen in den Dienst der Kriegswirtschaft gestellt. Sehr viele Privatunternehmer erzielten dadurch hohe Gewinne.
Enteignet wurden Juden, aber auch politische Gegner der Nationalsozialisten. Offensichtlich war es Hitler selbst nicht bewusst, ein „Linker“ zu sein, denn gerade diese wurden schon bald nach der Machtübernahme zu Zehntausenden systematisch verfolgt, inhaftiert und ermordet. Sicher nur ein großes Missverständnis wie auch der Überfall auf die kommunistische Sowjetunion!
Weidel begründet ihre Einschätzung Hitlers damit, dass im Begriff „Nationalsozialismus“ eben „Sozialismus“ stecke, vergisst allerdings, zu erwähnen, dass dies auch für „national“ zutrifft. Während Hitler einen völkischen Nationalismus (siehe AfD!) mit der Ungleichwertigkeit der Menschen in Form einer radikalen Rassenlehre propagierte, steht der Kommunismus diametral dazu für „proletarischen Internationalismus“, für ein Gleichheitsideal, sein Ziel ist die klassenlose Gesellschaft.
Bernward Schmidt
Prutting