Zum Bericht „Umstrittener Pflegebonus“ (Bayernteil):
Nicht nur der Prämien-Modus für die Praxisanleiterinnen ist zu kritisieren, sondern die meiner Meinung nach schwachsinnige und kontraproduktive Idee, einen Bonus, der mit 10000 Euro sogar etwas hermacht, für etwas auszuloben, was laut gesetzlicher Vorgaben in der Pflegeausbildung schon längst stattfinden sollte.
Hierbei liegt die Betonung auf „stattfinden sollte“, denn in der Praxis erfolgt immer noch zu wenig bis gar keine praktische Anleitung während der Ausbildung zur Pflegefachkraft, obwohl die entstehenden Kosten für die Ausbildung refinanziert sind. Zu viele Ausbildungsbetriebe haben letztendlich kein Interesse daran, auszubilden, sondern sind letztlich nur an für sie „billigen“ Pflegekräften interessiert.
Es ist höchste Zeit, dass nur Ausbildungsbetriebe die entstandenen Kosten für die Ausbildung refinanziert bekommen, die auch nachweislich tatsächlich ausbilden und die geforderten Praxisanleitungen nach den gesetzlichen Vorgaben durchführen. Dabei stehen die Berufsfachschulen für Pflege und der VdPB genauso mit in der Pflicht.
Die Schulen müssen (sollten) letztendlich zusammen mit dem VdPB die Übersicht und Kontrolle über die korrekte Umsetzung der Ausbildung haben. Sie könnten dann Vorschläge machen, welche Praxisanleiterinnen dann einen lukrativen Bonus von 10000 Euro verdient haben. Hoffnung machen Einrichtungen und Praxisanleiterinnern, die schon jetzt gewissenhaft die Ausbildung umsetzen.
Ulrich Brenner
Rosenheim