Frauen dürfen nicht kriminalisiert werden

von Redaktion

Zum Bericht „Wichtig ist, Missbrauch auszuschließen“ (Regionalteil):

„Missbrauch ausschließen“: Damit begründet Herr Mdl Lausch (FW) das überflüssige Verbot für die telemedizinische Abtreibung, das die Konservativen zuletzt im Landtag beschlossen haben.

Die Vertreterinnen von Donum Vitae weisen darauf hin, dass gerade in ländlichen Regionen die Möglichkeit der telemedizinischen Abtreibung besonders wichtig war.

Wo schon der Weg zu den Schwangeren-Beratungsstellen weit ist, erst recht der Weg zu Praxen oder Kliniken, in denen Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden.

Und so werden schwangere Frauen in einer schwierigsten Lebenssituation unter Generalverdacht gestellt und kriminalisiert. Das ist unerträglich!

Der Schutz ungeborenen Lebens ist wichtig, keine Frage. Aber auch die Frauen, die ungewollt oder unter schwierigen Bedingungen schwanger geworden sind oder vielleicht nach Gewalterfahrung abtreiben wollen, sind schutzwürdig. Schwangerenberatungsstellen wie Donum Vitae und Frauenhäuser sind chronisch unterfinanziert und müssen einen Teil ihrer finanziellen Mittel immer noch durch Spendengelder decken.

Letzte Erhebungen bestätigen wieder, dass Alleinerziehende und ihre Kinder in Deutschland das größte Armutsrisiko haben.

Zu wenig Ressourcen zur Unterstützung Alleinerziehender nicht nur nach der Geburt, fehlende Ganztags-Kinderbetreuung, kaum echte Ganztagsschulangebote, zu wenig Plätze in Wohngruppen… Das sind staatliche Aufgaben! Seit Jahrzehnten nicht erfüllt von der konservativen bayerischen Staatsregierung!

So können Frauen nicht ohne Sorgen in jeder Situation Kinder zur Welt bringen. Frauen, die ihr Selbstbestimmungsrecht in Anspruch nehmen, dürfen nicht kriminalisiert werden. „My Body My Choice“ – dafür werden wir weiter kämpfen müssen, auch bei uns.

Dr. Christine Mayerhofer

Wasserburg

Artikel 2 von 11