Betroffenheit – für zwei Tage

von Redaktion

Zur Berichterstattung über den Terror von Aschaffenburg (Politikteil) und den Bericht„40 „Polizisten für 100 Demonstranten“ (Regionalteil):

Gleichzeitig zu der Veranstaltung am Samerberg, bei der sich die AfD-Bundestagskandidatin Leyla Bilge vorstellte, erschütterte mich eine Nachricht aus Aschaffenburg: Ein zweijähriges Kind und ein Mann, der helfen wollte, wurden brutal ermordet, als ein Täter mit einem Messer auf eine Kindergartengruppe losging – ein Mann, der längst hätte abgeschoben werden müssen.

Dieses Verbrechen zeigt erneut, wie unverantwortlich unsere Behörden bei der Sicherheit der Bürger handeln und welche fatalen Folgen dies haben kann.

Besonders schockiert mich, dass am selben Tag eine Gegendemonstration gegen Leyla Bilge stattfand, aber keine breite Empörung über den Mörder oder die Umstände, die diese Tat ermöglichten. Wo bleibt die gesellschaftliche Reaktion darauf? Umso wichtiger ist es, dass über 80 Bürger die AfD-Veranstaltung besuchten, um sich mit den Missständen in unserem Land auseinanderzusetzen.

Das Interesse an Frau Bilges Rede zeigt, dass viele Menschen nach Antworten suchen – besonders zu den Themen Sicherheit, Ordnung und Recht. Es ist bezeichnend für den Zustand unserer politischen Debatten, dass jene, die auf Probleme hinweisen, oft attackiert werden, während die tatsächlichen Missstände in den Hintergrund geraten. Es ist Zeit, dass wir als Gesellschaft aufwachen und die wahren Probleme angehen.

Franz Aigner

Rosenheim

Nun also auch Kleinkinder! Man kann sich sehr gut vorstellen, dass am Tag des Angriffs eines afghanischen Flüchtlings in Aschaffenburg (der wie andere Täter schon längst nicht mehr hier sein sollte) auf Kita-Kinder die Eltern beim Abholen ihres Kindes von Kindergarten und Kita ihren kleinen Liebling sehr nachdenklich betrachtet und dann besonders innig umarmt haben. Denn diese Tötung hätte genauso ihren Nachwuchs treffen können.

Nun ist die Betroffenheit unter den Politikern wieder für ein, zwei Tage groß und wir können uns auf folgende Floskeln einstellen: Ein Einzelfall. Psychisch krank. Nicht alle Flüchtlinge über einen Kamm scheren. Besonnen bleiben. Als Gesellschaft zusammenstehen. Nicht spalten lassen. Kein Hass, keine Hetze. Wir sind bunt. Mit aller Härte des Gesetzes und so weiter. Ja nicht den Rechten in die Hände spielen! Man kann es nicht mehr hören!

Letzteres betreiben die selbst ernannten Demokraten schon selber, denn ihre Nachlässigkeit, ja Interesselosigkeit bei der Aufklärung aller bisherigen Taten unserer einschlägigen „Gäste“ sind die Wahlunterstützung schlechthin für die AfD. Friedrich Merz gibt gerade besonders den Hardliner. Geschenkt.

Mit welchem Koalitionspartner will er seine Vorsätze verwirklichen? Mit SPD und Grünen? Ha! Katrin Göring-Eckardt meinte unlängst, die Flüchtlinge würden den Alltag der Bürger kaum berühren. Würde sie auch noch so sprechen, wenn eines ihrer Enkelkinder das Opfer von Aschaffenburg gewesen wäre?

Anni Geuge

Waldkraiburg

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