Zu den Berichten „Erzieherin schlägt Kind“ und „Gewalt an Schulen“ im Bayernteil:
Zwei Meldungen, die einen in ihrer Gegenüberstellung aufhorchen lassen: Erfahrene Erzieherin versetzt dem Kind im Affekt eine Ohrfeige, nachdem sie von ihm bespuckt wurde. Sie entschuldigt sich für ihr Verhalten. Die Eltern schalten Polizei und Jugendamt ein. Die Erzieherin wird fristlos gekündigt. 65 Prozent, genauer gesagt 26 Prozent, der Schulen in Bayern und ganz Deutschland berichten, dass Schüler ihre Lehrer belästigen, nötigen, beleidigen und bedrohen bis zu körperlichen Angriffen, heißt es im Beitrag „Gewalt an Schulen“. Ein bedauerlicher Einzelfall einerseits und ein unglaublicher deutschlandweiter Missstand andererseits.
Beides war dem OVB jeweils eine Meldung wert, die Erste im Umfang etwas gewichtiger als die Zweite. Hat man die beiden Artikel mit Absicht nebeneinandergesetzt, um eine grundlegende Problematik zum Ausdruck zu bringen?
Da stellt sich schon die Frage nach der Verhältnismäßigkeit und die Überlegung, ob hier nicht grundsätzlich etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Christine Huber
Rosenheim