Normalisierung der AfD beenden

von Redaktion

Zum Bericht „Spontaner Sitzstreik vor AfD-Stand ruft Polizei auf den Plan“ im Regionalteil:

Dass ausgerechnet Herr Winhart von einer „zunehmenden Radikalisierung“ spricht und die Protestierenden als „linksextremistische Szene“ bezeichnet, ist wirklich absurd. Eine bunte Mischung aus Jung und Alt, aus der Mitte der Gesellschaft, hat im Rahmen der Mahnwache der Omas gegen Rechts gemeinsam in einer Menschenkette gesungen und damit ein friedliches Zeichen für Gemeinschaft und Menschenwürde gesetzt. Wer selbst ganz rechts außen sitzt, nimmt wohl die Mitte als extrem weit links wahr. Herr Winhart vertritt schließlich eine Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird. Mehrere Landesverbände gelten bereits als gesichert rechtsextrem. Zur Erinnerung:

Die Zahl der rechtsextremen Straftaten in Deutschland stieg 2024 auf fast 34000 – ein neuer Höchststand. Seit Jahren ist die Zahl rechtsextremer Straftaten deutlich höher als die linksextremer und weist zudem eine höhere Intensität auf, insbesondere bei Körperverletzungsdelikten. Bedauerlich ist, dass der Anlass der bundesweiten Proteste und der Mahnwache in Rosenheim im Artikel keine Erwähnung findet: Es handelte sich um den bundesweiten Holocaust-Gedenktag anlässlich der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. Die Demonstrierenden gedachten der Opfer in einer Schweigeminute. Damals begann das Verbrechen mit Worten – und mit legaler Politik. Über die Mahnung „Wehret den Anfängen“ sind wir längst hinaus. Haben wir wirklich den Anfängen gewehrt? Diese Normalisierung der AfD als Partei wie jede andere muss endlich aufhören – auf den Straßen, in unseren Köpfen und in unseren Herzen.

Angela Tombrink

Riedering

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