Zum Leserbrief von Herrn Keil aus Vagen, „Echte CO2-Reduktion findet schlicht nicht statt“:
Faktisch hat Herr Keil natürlich recht, weil Verbrennen schneller geht als Verfaulen. Aber man muss es differenzierter betrachten. Ohne Menschen würden alte Bäume umfallen und beim Fäulnisprozess das CO2 wieder abgeben, das sie vorher gespeichert hatten.
Wenn wir das alte Holz im Wald liegen lassen, würden wir dafür unsere Häuser mit fossiler Energie heizen, hätten wir rechnerisch den doppelt negativen Umweltaspekt.
Dabei ist es ja nur ein Teil unserer Wälder, den wir thermisch nutzen. Das meiste wird verbaut zu Dachstühlen, Holzhäusern und Möbeln. Anfallendes
Abfallholz, etwa Sägemehl und Schwarten, wird in den Sägewerken nicht thermisch verwertet, sondern geht in die Industrie als wertvoller Rohstoff für Werkstoffplatten, wie Span- oder OSB-Platten. Da ein Dach die Feuchtigkeit fernhält, kann kein Zersetzungsprozess einsetzen. Somit ist alles unter Dach verbaute Holz ein CO2-Speicher.
Eine weitere Tatsache ist, dass sowohl die Waldfläche als auch der Holzbestand bei uns in Deutschland jährliche Zuwachsraten aufweist.
Hans Fritz
Bad Endorf