Zum Bericht „Risiko-Bauwerk zweite Stammstrecke“ (Politikteil):
Ich nehme einen Bericht im OVB zur zweiten Stammstrecke in München zum Anlass, dieses Bauvorhaben mit dem Brenner-Nordzulauf zu vergleichen. Baubeginn für die zweite Stammstrecke war 2017 und fertig werden soll sie 2037. Das wären dann 20 Jahre! Und Zweifel sind berechtigt! Die zuständigen Bauherren trauen sich nicht einmal, die endgültigen Kosten zu benennen. Ähnliches beobachtet man bei Stuttgart 21. Es lässt sich unschwer erahnen, was dem Steuerzahler und besonders den Betroffenen in der Region blüht: Eine Bauzeit von mindestens 30 Jahren ist nicht unrealistisch. Man beobachte nur, wie lange sich eine popelige Bahnunterführung bei Wernhardsberg hinzieht. Falls der Brenner-Nordzulauf jemals fertig wird, wird keiner mehr wissen wollen, wozu er gebaut wurde. Wenn dann kein Geld mehr übrig ist, um die restlichen Bahnstrecken, die jetzt schon marode sind, zu sanieren, geschweige denn zu modernisieren, werden auch die Gscheidhaferl von der IHK und andere „Experten“ ratlos vor den Trümmern unserer Wirtschaft stehen. Besonders schade wäre es um die Natur, die umsonst zerstört wurde. Die Bahn soll erst einmal das bestehende Streckennetz auf den Stand der Technik bringen und zusehen, dass sie Güter zu wettbewerbsfähigen Preisen auf die bestehenden Schienen bringt – das ging leider die letzten 50 Jahre in die andere Richtung. Erst dann kann man über vielleicht notwendige neue Strecken nachdenken.
Anton Maierbacher
Schechen