Zum Bericht „Vor 80 Jahren: Feuersturm von Dresden“ (Blickpunkt):
Zu dem Artikel möchte ich einige Bemerkungen loswerden.
Vorneweg: Dass Geschichte immer von Siegern geschrieben wird und dabei manches verharmlost wird, sollte als Tatsache bekannt sein. Der Luftangriff (fünf Wellen insgesamt) mit dem Codenamen „Donnerschlag“ der etwa 40 Stunden andauerte, auf ein Dresden, das mit Flüchtlingen, Militär, KZ-Gefangenen und sogar mit alliierten Kriegsgefangenen überfüllten Stadt, war militärisch und für den Ausgang des Krieges nicht von Bedeutung.
Dennoch warfen Briten und Amerikaner rund 3000 Sprengbomben, 170000 Stabbrandbomben und 4500 Flammenstrahlbomben über der durch die kaum vorhandenen Luftabwehr wehrlosen Stadt ab.
Das dadurch entstandene Inferno wurde mit der zweiten Angriffswelle sogar nochmals gesteigert als circa 4500 Sprengbomben, 570000 Stab- und Phosphorbrandbomben auf Überlebende und Ersthelfer hernieder hagelten. Wie viele Opfer diese Angriffe insgesamt forderten, darüber streiten Historiker bis heute.
Die dadurch resultierenden Leichenberge, die in der verwüsteten Stadt verbrannt werden mussten, mit dem im Artikel zynischen Satz abzutun – ich zitiere – „es helfen Fachleute der SS, die wissen wie man Leichen verbrennt“, finde ich in diesem Zusammenhang mehr als daneben.
Was will ich mit diesen Zeilen sagen? Kriegsverbrechen und Massenmord haben nicht nur Deutsche verbrochen, was diese Tatsache in keiner Weise verharmlosen soll, sondern natürlich auch andere Nationen, was nach meinem Dafürhalten, oft (zu oft) unter den Tisch gekehrt wird.
Lassen Sie uns diese und andere Kriegsverbrechen an der Menschlichkeit niemals vergessen und uns alle für ein friedliches Zusammenleben eintreten, auf dass diese Gräuel niemals wieder zur Realität werden.
Josef Stockbauer
Rosenheim