Zur Berichterstattung über die Bundestagswahl und energiepolitischen Themen (Gesamtausgabe):
Sonne und Wind über Deutschland liefern mehr als das Hundertfache der bei uns im Jahr benötigten Energie. Das kann uns keiner wegnehmen. Geht es nach der Union, ist die Energiewende in Deutschland bald Geschichte. Mit mehr als fragwürdigen Argumenten. Es ist zu lesen, dass Deutschland in 2024 wieder Strom aus Nachbarländern importiert hat. Das ist richtig, kann aber geändert werden, wenn wir endlich unsere Hausaufgaben machen. Setzen wir jedoch auf andere Energieträger, dann importieren wir 365 Tage im Jahr Uran, Kohle, Gas und Öl. Das wird komplett verdrängt und macht uns zudem erpressbar.
Ebenso irrational ist die Verteufelung der Wärmepumpe. Das Prinzip ist fast 200 Jahre alt und wird seit über 100 Jahren in Form von Kühlschränken in privaten Haushalten gerne verwendet. Aber eine Wärmepumpe ist Teufelszeug, obwohl auch hier die Umwelt etwa 80 Prozent der abgegebenen Energie umsonst beisteuert.
Gleiches bei der Elektromobilität. 67 Prozent der Deutschen sind noch nie ein E-Auto gefahren, wissen aber, dass das so nicht funktioniert. Anstatt den Elektromotor als den idealen Antrieb zu akzeptieren, hadern wir mit der Reichweite und halten an einem Antriebskonzept aus dem vorletzten Jahrhundert fest. Ein Wunder, dass wir von der Pferdekutsche weggekommen sind. Meine Schlussfolgerung: Nicht die Transformation in neue Technologien ist ideologisch motiviert, sondern das Festhalten an angeblich bewährten. Deutschland ist ein Land der Erfinder und Tüftler. Das sichert seit Jahrzehnten unseren Wohlstand. Wir sollten den Hintern hochbekommen und uns auf unsere Stärken besinnen. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Der Fortschritt kommt und wenn wir ihn nicht gestalten, dann macht es jemand anderes.
Ulrich Eiwan
Amerang