E-Mobilität krankt an der Infrastruktur

von Redaktion

Zum Leserbrief „War es das jetzt mit der Energiewende?“ (Leserbriefseite):

Warum haben 67 Prozent der Deutschen, wie in dem Leserbrief angegeben, noch keine Erfahrung mit E-Autos? Sicherlich nicht nur wegen des Gedankens: „Weil es eh nicht funktioniert.“ Hauptproblem ist meiner Meinung nach neben den hohen Einstiegskosten in die E-Mobilität die aktuelle Infrastruktur. Die Frage ist doch nicht, wo der Strom herkommt, ob von Sonne, Wind, Wasserkraft et cetera, sondern wie er zu den benötigten Ladestellen kommt.

Folgende Anmerkung aus eigener Erfahrung: Da ich öfter in Bad Aibling zu tun habe, parke ich meinen Verbrenner auf einem öffentlichen Parkplatz mit Parkautomat. Auf dem Weg in die Stadtmitte sind zwei Parkplätze mit E-Säulen zum Aufladen der E-Autos, die meist wenig frequentiert sind. Ist unser Staat schon heute in der Lage, ein Mehrfaches an Ladesäulen mit benötigten Stromanschlüssen für alle öffentlichen Parkplätze zu realisieren? Von der Leistung und der Stärke der Stromleitungen abgesehen – ein immenser Aufwand. Auch sind noch nicht mal die priorisierten Glasfaserkabel überall verlegt.

Für die 19 Millionen Haushalte in Deutschland fallen für den Ausbau ebenso weitere Kosten an – in welcher Höhe ist offen. In fast jeder Garage, jedem Carport, auf jedem Stellplatz müsste eine Ladestelle vorhanden sein. Was sollen dann die Millionen von Laternenparker und die Benutzer von Tiefgaragen-Stellplätzen machen? Und wie denken die Frauen und Männer von der Feuerwehr über E-Autos in Tiefgaragen? Schon im Freien lassen sich brennende E-Autos nicht einfach so mit Wasser löschen. Ich jedenfalls werde einen Verbrenner fahren, bis ich aus Altersgründen meinen Führerschein abgebe.

Robert Greisinger

Übersee

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