Zur Berichterstattung über die Bundestagswahl (Gesamtausgabe):
Ich bin entsetzt über die Geschichtsvergessenheit so vieler Menschen. Es ist ein Verhöhnen derjenigen Menschen, die unter der NaziHerrschaft gelitten haben oder gestorben sind. Entgegen aller Prognosen hatte ich gehofft, dass der Zuwachs für die AfD geringer ausfällt, dass doch mehr Menschen in sich gehen und das Rechtsextreme ablehnen.
Wie kann man eine Partei wählen, die regelmäßig offen menschenverachtende Äußerungen verbreitet? Wie kann man eine Partei wählen, die einen gesichert Rechtsextremen wie Björn Höcke zum Minister machen würde? Wie kann ein Maximilian Krah ein Direktmandat erringen und in den Bundestag einziehen? Nach Aussagen wie: „Unsere Vorfahren waren keine Verbrecher.“ Was waren sie dann, die Himmlers, Göbbels, Höß’ und Co?
Wie kann man die AfD wählen, eine Partei, die nachgewiesenermaßen Lügen und Halbwahrheiten verbreitet? Die eine rückwärtsgewandte Politik macht und die Klimaveränderungen leugnet?
Es verwundert mich sehr, dass genau diesen Politikern das Vertrauen gegeben wird. Wir brauchen Besseres! Wir brauchen Modernität und Fortschrittsdenken. Wir brauchen Solidarität und gegenseitiges Helfen. Wir brauchen einen freundlichen, zugewandten Umgang: mit den Menschen in Stadt, Land, Gemeinden, in der Nachbarschaft und in den Familien, mit den Menschen mit und ohne Einschränkungen, mit und ohne Migrationshintergrund, mit Alt und Jung, mit den Geflüchteten. Nur so kann ein gutes Miteinander gelingen. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Grundgesetz, Artikel 1.
Christine Linner
Höslwang