Ideologiegetriebene Forderungen der IHK

von Redaktion

Zum Bericht „Lauter Ruf nach der neuen Stromleitung“ (Wirtschaftsteil):

Wie immer, wenn es um ideologische Projekte geht, kommt die Forderung alarmistisch und mit Wende-Rhetorik daher: „Wenn das Chemiedreieck […] eine Zukunft haben soll, dann braucht es eine Wende zu einer klimaneutralen Produktion.“ Das fordert der IHK-Regionalausschuss „einstimmig und ohne Diskussion.“

Auch das Schüren von Arbeitsplatz-Angst macht sich da gut. Wer jetzt vermutet, die Industrie im Chemiedreieck wäre zur Vernunft gekommen, und würde die Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Isar-2 fordern, liegt mega-falsch. Auch wenn die halbe Welt wieder auf Kernkraft setzt, Polen zwei, Schweden vier und China elf neue KKWs baut, bleiben wir standhaft. Obwohl Isar-2 den gesamten für 2050 prognostizierten Strombedarf des Chemiedreiecks decken könnte, „klimaneutral“ und kostengünstig. Ein Angebot vom Betreiber lag auf dem Tisch. Aber nicht doch! Stattdessen fordert man eine „neue Hochspannungsleitung,“ mit der Windstrom aus dem Norden nach Burghausen transportiert werden soll. Damit wollen sie dann die Flauten überbrücken, in denen die Altöttinger Windräder stillstehen.

Nur, leider, bei Flaute ist meist auch im Norden Flaute, nächtens herrscht dann „Dunkelflaute“. Das konnte man ab dem 9. März durchgängig für zehn Tage sehr schön beobachten: deutschlandweit Flaute und – sogar mittags – wenig Solarstrom. Da haben wir dann gerne die Leistung von zwei bis zehn Kernkraftwerken in Frankreich und Tschechien angezapft, und der polnische Kohlestrom war auch willkommen. Zu horrenden Kosten von zehn bis 20 Cent pro Kilowattstunde. Isar-2 hätte für vier bis fünf Cent geliefert, auch bei Dunkelflaute.

Die von der IHK geforderte Leitung aber wäre nutzlos gewesen. Hier sieht man wie absurd ideologisierte „Rufe“ sind, auch wenn sie von der Industrie selber kommen.

Mathilde Stenner

Bruckmühl

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