Zur Berichterstattung über die jüngsten Tier-Dramen in der Region (Regionalteil):
„Landwirt, der wichtigste Beruf der Welt“, so hieß es noch vor einigen Monaten auf Protestaktionen der Landwirte. Doch dass dieser Beruf auch große Verantwortung für unsere tierischen Mitgeschöpfe mit sich bringt, ist offenbar nicht jedem Bauern offenbar. Schließlich leben sie von Milch, Fleisch und Blut dieser Tiere und sollten dementsprechend fürsorglich und dankbar mit ihnen umgehen und deren Leben schätzen – und das nicht nur, weil sie ihr Einkommen sichern.
Die Berichte vom Tierelend auf landwirtschaftlichen Anwesen in unserem Landkreis haben mich daher sehr schockiert. Mein Mitleid wegen diverser psychischer Belastungen derer, die dieses Elend verursacht haben, hält sich bei mir in Grenzen. Sobald mein eigenes Befinden das Leben und Leid von anderen Lebewesen bestimmt, trage ich auch die Verantwortung für deren Wohlbefinden. Kann ich das nicht mehr gewährleisten, muss ich um Hilfe bitten. Rinder, Schweine und Schafe leiden still vor sich hin. Haben sie doch keinerlei Möglichkeiten, ihrem Schicksal zu entrinnen. Doch sie sind ebenso schmerz- und leidensfähig wie wir Menschen.
Diese Tierhalter und der Gesetzgeber sollten sich schämen, dass solche Zustände in Deutschland und in unserem wohlhabenden und ländlich geprägten Bayern möglich sind.
Josefa Estner
Ostermünchen
Vor rund acht Wochen durchkämmten zwei Mitarbeiter der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) sämtliche Gärten mit Kirschlorbeer – auf der Suche nach dem Asiatischen Moschusbockkäfer. Der Einsatz war gründlich, flächendeckend und offensichtlich mit großem Nachdruck geführt.
Umso dringlicher stellt sich die Frage: Warum fehlt diese Vehemenz, wenn es um die Kontrolle von Tierhaltungen auf Bauernhöfen geht? Tierleid lässt sich nicht mit dem Fernglas erkennen. Es braucht genauso engagierte Besuche vor Ort, wie sie bei Pflanzenkrankheiten selbstverständlich scheinen.
Claudia Semmelrock
Rosenheim