Zur Berichterstattung über die katholische Kirche und zum Leserbrief „Kirchlicher Kult und kein Ende in Sicht“ (Bayernteil und Leserbriefseite):
„Lasst uns dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben haben, sondern Gott es mit uns lebt.“ Der Jesuitenpater Alfred Delp hat als Bekenner eine große Bedeutung für die christlichen Gemeinden und für die katholische Kirche im Erzbistum München und Freising. Die Vorbereitungen und die Durchführung des Bistumsjubiläums 1300 Jahre Heiliger Korbinian mit einem Achtungserfolg der Bayerische Landesausstellung „Tassilo, Korbinian und der Bär – Bayern im frühen Mittelalter“ im neu renovierten Diözesanmuseum Freising, 7. Mai bis 3. November 2024, hat sehr viel Kraftanstrengung, vollen Einsatz und Energie erfordert und waren mit einer Umstrukturierung der Dekanate im Erzbistum München und Freising verbunden. Alle Bemühungen haben sich jedoch gelohnt, denn die Ausstellung zog 75744 Besuchern an und hat zu einem Paradigmenwechsel beigetragen.
Entscheidend für den offenen Dialog und für eine gute Wegbegleitung aller im Erzbistum München und Freising hauptamtlichen Kräfte, der Seelsorger, Gemeindereferentinnen, der Pfarreigruppen und Diözesanteam ist, miteinander im Gespräch zu bleiben und gute Lösungen für offene Fragen und Schwierigkeiten in Form eines Ausgleichs zu finden. Weitere Vorschläge dazu finden sich bei Sir Karl Popper, der sich einen internationalen Ruf als kritischer Rationalist und Wissenschaftstheoretiker erworben und auf Initiative von Professor Hubert Kiesewetter 1991 die Ehrendoktorwürde der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Katholischen Universität Eichstätt erhalten hat. Offene Gesellschaft erfordert Mut zur Veränderung.
Dr. Bernhard Stalla-Köller
Rosenheim
Sehr geehrter Herr Claus Clemenz, herzlichen Dank für Ihren doch recht aufwühlenden Leserbrief, in dem Sie der Kirche eine zukünftige Bedeutungslosigkeit prognostizieren. Ihr erbauliches Zusehen beim von Ihnen festgestellten, vermeintlich hoffnungslosen Ringen der Kirche um Macht und Privilegien birgt jedoch die Gefahr, einen fairen Diskurs zu verhindern.
Zuinnerst stellt kirchliche Macht die Liebe (Gott) dar, die den Menschen befreien, froh machen und heilen will. Ob Sonntagsgottesdienst, Taizé-Gebet, Matratzenmesse oder stilles Gebet, es ist jeweils die Eröffnung von Raum liebenden Ergriffenseins. Herr Clemenz, mich würde interessieren, welche Hoffnungsversuche Sie aus Ihrem Lebensrucksack für Ihre Mitmenschen auspacken können, mit denen diese ihrer Sehnsucht zu lieben und geliebt zu werden gerecht werden dürfen. Jeder ist nämlich der Liebe etwas schuldig.
Michael Lehofer sagte: „Gehst du vor mir, folg ich dir. Gehst du hinter mir, führ ich dich. Gehst du neben mir, reich ich dir die Hand. Gehst du alleine, trag ich dich in meinem Herzen.“
Hans-Jürgen Langer
Rosenheim