Zum Bericht „Neue Rufe nach Dienstpflicht“ (Politikteil):
Die Umfrage des Institutes für Generationenforschung, was junge Leute zwischen 15 und 30 Jahren von der Wiedereinführung der Wehrpflicht halten, hätte man sich sparen können. Bedenkt man alleine, wie gering der Sold eines früheren Wehrpflichtigen war, weckt dies sicherlich keine große Begeisterung bei den möglicherweise Betroffenen. Da schaut man sich doch lieber mit reichlicher Unterstützung durch die Eltern ein Jahr lang die Welt an. Ob zukünftig die Wiedereinführung der Wehrpflicht, aber auch die Höhe der Ausgaben für Waffen erforderlich ist, kann keine Entscheidung auf Basis eines „repräsentativen“ Meinungsbildes sein. Vielmehr sind sie das Ergebnis von politischen Debatten, wie Deutschland seinen zugesagten Verpflichtungen im Nato-Verteidigungspakt nachkommen kann und muss. Die Frage, ob Boris Pistorius einen Kampfzwang einführen will, gehört für mich in den Bereich von Verschwörungstheorien.
Die Behauptung, wer sich (in der Bundeswehr) bewaffnet, will zerstören oder töten, ist an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten. Denn damit wird pauschal jedem Freiwilligen in der Bundeswehr unterstellt, genau dies tun zu wollen.
Johann Pelzl
Rosenheim