Zum Bericht „Landschaftspflegeverband in Geldnot“ (Regionalteil):
Es würde mich als einfachen Bürger und Eigentümer von Biotopflächen, die der LPV Rosenheim seit vielen Jahren vorbildlich gepflegt hat, sehr interessieren, wo denn die 31 Millionen Euro, die vom Umweltministerium für 2025 für die Landschaftspflege zur Verfügung gestellt worden sind (angeblich so viel wie nie zuvor) hingekommen sind?
Wer sind die Nutznießer? Welche Projekte werden damit finanziert? Wer im Umweltministerium trägt für diese offenbar sehr ungleiche und nicht nachvollziehbare Verteilung der Fördermittel die Verantwortung? Warum lässt man den LPV Rosenheim, der herausragende Arbeit für den Erhalt unserer Kulturlandschaft geleistet hat, jetzt einfach im Stich? Naturschutzarbeit von Jahrzehnten und Investitionen zum Beispiel in die Streuwiesenpflege, Erhaltung der Almen oder vom Aussterben bedrohter Obstsorten sollen jetzt plötzlich gestoppt werden?
Soll jetzt alles wieder zuwachsen, was zuvor jahrelang von heimischen Landwirten mit Engagement und hohen Kosten für Spezialausrüstung so sorgfältig gepflegt und erhalten worden ist?
Sollen die einzigartigen blütenreichen Wiesen, die das Landschaftsbild unserer Tourismusregion prägen, sich jetzt in artenarmes, braunes Gestrüpp verwandeln, die seltenen, auf jährliche Mahdmaßnahmen angewiesenen Schmetterlinge, Orchideen und vieles mehr einfach wieder aussterben und die Obstsortenerhaltungsgärten, weil sich Bayern ihre Mahd nicht mehr leisten kann, dem Mäusefraß zum Opfer fallen?
Was die Landschaftspflege im Bayerischen Staatshaushalt ausmacht, ist bestimmt nicht mehr als ein Fliegenschiss. Der Schaden wäre mit etwas gutem Willen jederzeit und sofort reparabel. Staatsausgaben zum Wohl der Natur und der eigenen Bürger scheinen wohl nicht mehr im Sinne der aktuellen Politik zu sein?
Josef Kornprobst
Frasdorf