Neue Maßstäbebei Großprojekten

von Redaktion

Zum Bericht „Kein Chaos-Ende auf der A8“ (Regionalteil):

Die Ursache vom Chaos liegt in über drei Jahrzehnten Planungszeit an der A8 in dem beschriebenen Abschnitt von Rohrdorf – Frasdorf bis Bernau. Der geplante Vollausbau ist nicht nur sehr teuer, sondern auch von der Bauzeit her gesehen mit zehn bis 15 Jahren eine Zumutung für die betroffene Bevölkerung – in Bezug auf die ständig wiederkehrenden Staus entlang der Baustelle, Baustellenlärm, Umleitungsverkehren über nicht aufnahmefähige Straßen und wird zu permanenten Chaos in den umliegenden Dörfern führen. Die Lebensqualität der Anwohner ist eine Zumutung.

Sollte doch der Bau eines Sicherheitsstandstreifens gebaut werden, so würden sich die Bauzeit und die Baukosten auf circa ein Drittel reduzieren. In dieser Bauvariante könnte der Anbau größtenteils von außen ausgeführt werden und der Verkehrsfluss wäre auf der Autobahn wesentlich weniger beeinträchtigt.

Nur bei den lange vernachlässigten Sonderbauwerken (81 Brücken) wird es nicht ohne Beeinträchtigungen abgehen. Zur Seehauser Brücke bei Umrathshausen fallen mir die hohen Baukosten von über acht Millionen Euro auf. Warum soll nun diese Brücke nach Osten verschoben werden, obwohl der Verlauf der Gemeindestraße nach Aschau ungünstiger wird?

Zum anderen ist mir ein Rätsel, warum seit Neuestem in diesem Bereich noch ein Viehdurchtrieb durch die Gemeindeverbindungsstraße für einen Nebenerwerbslandwirt mit höchstens acht Großvieheinheiten gebaut werden soll. Die Grundstücksflächenverteilung liegt zur Hälfte eh bei der Hofstelle. Für dieses Objekt sehe ich keinen Anspruch. Wer hat so etwas genehmigt? Ist es möglich, so ein Projekt noch mit „Normalmaß“ zu planen, zu bauen und in einer vernünftigen Bauzeit auszuführen oder ist nach Projekten wie Stuttgart 21 oder München zweite Stammstrecke das der neue Maßstab für alle zukünftigen Bauprojekte?

Josef Stein

Frasdorf

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