Zur aktuellen Situation in den vielen Krisenregionen der Welt (Politikteil):
Seit Tagen puste ich Seifenblasen über meinen Ostbalkon hinaus übers Land. In mir entsteht Leichtigkeit und kindliche Freude. Nicht nur mein Blick schwebt mit ihnen. Meine Augen erfreuen sich an den unterschiedlichen, auf ihnen spielenden Farben.
Hauchzarte Kugeln schweben dem kleinsten Lüftlein folgend gemeinsam und einzeln unvorhersehbare Wege. Warum habe ich auf einmal dieses Verlangen nach Seifenblasen? Heute war ich sogar auf dem vom Nachbarhaus einsehbaren Westbalkon und habe gepustet. „Was sollen die Leute denken? Da vergnügt sich eine 81-jährige Frau mit Seifenblasen!“, habe ich vorher wegdenken müssen. Was treibt mich da an?
Es ist meine Angst. Ich habe Angst! Angst macht eng, kontrolliert, misstrauisch, wachsam. Angst lähmt. Es ist Krieg, überall. Krieg in der Welt bis in die Ortschaften und Wohnungen und Köpfe. Jetzt steht er vor meiner unverschließbaren Tür. Dazu habe ich Angst, auch vor unseren Regierungen, die nicht auf ihr Volk hören. Ich puste Seifenblasen für den Frieden? Ich puste meine Angst weg? Angst lastet schwer. Seifenblasen aber öffnen das Gefühl der Schwerelosigkeit.
Frieden ist wie eine leichte Seifenblase, nicht auf Dauer stabil. Er muss immer wieder frisch hinausgesendet werden, für das Glücksgefühl. Frieden liebt keine Wände, keine Hindernisse. Frieden braucht Freiheit und Grenzenlosigkeit. Er braucht auch Bewegung, die ihn weit treibt. So wie die Seifenblasen keine Wände und Hindernisse, aber Winde lieben. Seifenblasen sind bunt. Frieden ist keiner, wenn er grau oder blass ist. Seifenblasen lassen eine „Träne“ fallen, wenn sie platzen. Frieden ist zerbrechlich. Ich habe einen Karton mit 48 Seifenblasendosen gekauft zum Verschenken.
Hilke Ruyter
Neubeuern
Unser neuer Papst betet für den Frieden, aber es werden neue Krisenherde geschaffen. Im Nahen Osten war schon einmal Krieg wegen angeblichen Atomwaffen. Auch unsere Vorfahren erlebten eine schlimme Zeit. Aber auch Aufschwung, Wohlstand und Frieden bis heute. Bomben fallen, Ölfelder und Wälder brennen. Luft und Wasser sind verschmutzt. Die Frachtschiffe fahren um die Welt. Wird es irgendwo noch billig hergestellt? Es ist… egal. Hauptsache wir werden klimaneutral.
Waffen bringen die Wirtschaft in Schwung und für die Hersteller Macht und Geld. Nur für die Menschen in den Kriegsgebieten Tod, Hunger, Tränen und Leid. Wir wollen eine andere Zeit. Du sollst nicht töten! Liebe deinen Nächsten! Was würde geschehen, wenn alle Menschen aus allen Nationen und Religionen einander die Hände reichen?
Marianne Matschina
Feldkirchen-Westerham
Was vielerorts auf unserer Welt geschah und geschieht, erinnert an das Wort Schillers über die Rache: Das eben ist der Fluch der bösen Tat: Dass sie, fortzeugend, Böses muss gebären.
Werner Höller
Nußdorf