Zu den Berichten über das Leid von Straßenhunden in der Türkei und anderen Ländern (Weltspiegelseite):
Mit Entsetzen sehe ich immer wieder Berichte und Videos über das Leid von Straßenhunden in manchen Ländern – zuletzt aus der Türkei. Dort werden Tiere vergiftet, geschlagen oder einfach „entsorgt“, weil sie auf der Straße leben.
Es bricht mir das Herz, wie achtlos mit Lebewesen umgegangen wird, die nichts falsch gemacht haben außer zu existieren. Ich lebe in Deutschland und bin dankbar dafür. Hier gelten Tierschutzgesetze, es gibt Kastrationsprojekte, Tierheime und eine wachsende Sensibilität in der Gesellschaft. Doch das darf nicht bedeuten, dass wir wegsehen, wenn in anderen Ländern Tiere systematisch gequält werden.
Im Gegenteil: Gerade weil wir in einem Land leben, das mehr für Tiere tut, müssen wir laut sein – für die, die keine Stimme haben. Straßenhunde sind keine Plage. Sie sind Opfer eines Systems, das sie erst hervorbringt und dann vernichtet. Viele könnten durch Kastration, medizinische Versorgung und Aufklärung gerettet werden. Aber das passiert nur, wenn Regierungen und Gemeinden begreifen, dass Tiere fühlende Wesen sind – keine Müllprobleme.
Ich wünsche mir, dass wir als Gesellschaft mehr hinschauen. Dass wir Reisen dorthin überdenken, wo Tierquälerei normal ist. Und dass wir mit Spenden, Aufklärung oder dem Teilen von Informationen die unterstützen, die sich vor Ort für das Leben einsetzen. Tiere verdienen unseren Respekt. Nicht erst, wenn es bequem ist – sondern gerade dann, wenn es unbequem wird.
Joshua Radlmaier
Babensham