Alexander, Ali und die AfD

von Redaktion

Zum Bericht „Empfänger von Bürgergeld: AfD blamiert sich“ (Titelseite):

Ja, der Versuch der AfD, die Bürgergelddebatte allein über Namenshäufung zu befeuern, war neu und zu einfach gestrickt. Doch ebenso macht es sich das OVB zu einfach, durch die Nennung der ersten drei Namen (von 14 abgefragten) ein eindeutiges Bild zu suggerieren. Ja, die häufigsten drei Namen sind eindeutig deutsch. Aber was kommt danach? Insgesamt gibt es nur fünf (!) eindeutig deutsche Namen in der Liste. Und dann kommt dazu, dass Namensvarianten allesamt einzeln gezählt werden. Beispiel Alexander (Rang 6): In Deutschland ist nur Alexander geläufig, einzeln gezählt werden dagegen Alexei, Alessandro, Alechandro, Alesander, Alesandro, Alexandr.

Ich glaube, es ist überdeutlich, worauf das hinausläuft: Welchen Rang würde „Alexander“ inklusive aller Varianten wohl einnehmen. Oder Ali (Rang 8) mit Alí, Áli oder Aly. Die Anfrage ist also für eine sachliche Diskussion absolut wertlos.

Fakt ist allerdings, dass die vom OVB belächelte und durch die Anfrage scheinbar widerlegte Häufung von Menschen mit Migrationshintergrund im Bürgergeldmilieu, bei rund 62 Prozent liegt. Zum Vergleich liegt deren Anteil an der Gesamtbevölkerung bei rund 29 Prozent. Das ist viel, hat sehr unterschiedliche Gründe, die teilweise legitim und durchaus wahrheitsgemäß von der AfD kritisiert werden. Immerhin ist das die von fast 20 Prozent der Wähler unterstützte Opposition. Unsere Regierung kennt die Probleme und sollte wirksame Lösungen beschließen. Anders als die Opposition kann sie das auch. Die nächsten Wahlen werden dann zeigen, ob die Regierung den Warnschuss des Wählers verstanden hat. So geht Demokratie!

Josef Aicher

Halfing

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