Raketen aus Aschau? Geld regiert die Welt

von Redaktion

Zum Bericht „So wirkt sich die Weltlage auf Aschau aus“ (Regionalteil):

Mit großer Verwunderung musste ich am Dienstag in Ihrer Zeitung lesen, dass der Gemeinderat in Aschau am Inn einstimmig und ohne Diskussion (!) beschlossen hat, den Flächennutzungsplan für das Gebiet südlich des Aschauwerks zu ändern, um der Nitrochemie – also Rheinmetall – zu ermöglichen, ihren Betrieb für die Rüstungsgeschäfte zu erweitern. Die Frage muss hier erlaubt sein, ob die möglichen zukünftigen Gewerbesteuereinnahmen die aus dieser Entwicklung drohenden Gefahren bei den Beteiligten komplett vernebelt haben. Hat sich hier eigentlich niemand über die möglichen Gefahren für die Bevölkerung Gedanken gemacht? Vielleicht ist es den Verantwortlichen entgangen, aber der Vorsitzende des Militärausschusses der russischen Staatsduma hat etwa das Taurus-Werk in Schrobenhausen als legitimes Ziel für einen Militärschlag bezeichnet, falls diese Waffe gegen russisches Gebiet zur Anwendung kommt. Die Zerstörung der Infrastruktur zur Herstellung von Waffen/Munition ist und war im Krieg schon immer eine gerne praktizierte Vorgehensweise. Und wieso sollte diese nicht auch für Aschau Werk gelten? Von der Zerstörung von landwirtschaftlicher Fläche zur Herstellung von Lebensmitteln, den Gefahren für die Bevölkerung durch Unfälle und mögliche Emissionen ganz zu schweigen. Heißt das jetzt in Aschau, Rüsten für den Krieg geht vor Bauern, Lebensmittelerzeugung und dem Erhalt unserer Natur? Frieden ist und bleibt das höchste Gut. Was bedeutet Krieg? Für die weit überwiegende Mehrheit, insbesondere die Zivilbevölkerung, bedeutet das Tod, Mord, Elend und unendliches Leid. Und für ganz wenige, gute Geschäfte. Wenn alle Unterstützer an die Front müssten, dann wäre die Entscheidung sicher anders ausgefallen.

Stefan Hinterleitner

Aschau am Inn

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