Zum Leserbrief „Unverschämte Autoindustrie“ (Leserbriefseiten):
Da hat mal jemand seinem Frust über den Verband der deutschen Autoindustrie (VDA), den bayerischen Wirtschaftsverband und der politischen Führung in Deutschland freien Lauf gelassen.
Dass keine Verbrenner mehr gebaut werden sollen, beschäftigt auch viele andere Menschen in Deutschland. Der Verfasser des Leserbriefes hat dem Artikel nach bereits ein E-Auto. Dazu gehört wahrscheinlich auch ein Eigenheim, Wohnhaus mit Garage oder Carport, bestückt mit einer PV-Anlage und der dazu gehörenden Ladestelle (Wallbox).
Ich verstehe Menschen nicht, die, weil sie es sich leisten können, teure E-Autos zu besitzen, den Besitzern von Verbrennern ein schlechtes Gewissen einreden, dass sie für die weitere Umweltverschmutzung die Alleinverantwortlichen sind.
Der Umstieg kommt für die meisten Autofahrer in Deutschland nicht in Betracht. Gründe dafür gibt es genug: Anschaffung, Infrastruktur, Reichweite. Ein „deutsches Modell“ ist hierzulande eh nur den Besserverdienenden vorbehalten. Natürlich gibt es da die Billiganbieter aus Asien. Wenn da auf dem Weltmarkt groß eingekauft wird, sind die deutschen Autobauer, egal ob Verbrenner oder E-Auto samt Zulieferer, eh erledigt und viele Tausende Arbeitsplätze sowie viele große und kleine Betriebe am Ende.
Ebenso wenig bedacht, beziehungsweise herabgestuft sind meiner Meinung nach die Herstellung der Infrastruktur. Ist unser Staat schon heute in der Lage, ein Mehrfaches an Ladesäulen mit benötigten Stromanschlüssen, regenerative Energien hin oder her, zum Beispiel für öffentliche Parkplätze zu realisieren? Von der Leistung und Stärke der Stromleitungen bis hin zu zusätzlich benötigten Trafostationen – ein immenser Aufwand.
Robert Greisinger
Übersee