Symbol politischer Kapitulation

von Redaktion

Zum Bericht „Es geht um Leben und Tod“ (Bayernteil):

Was derzeit in Oberhaching passiert, ist kaum zu fassen. Auf einem offiziellen Fahrradschnellweg, der von Hunderten Radlern täglich genutzt wird – zur Arbeit, zur Uni, oder einfach, um München umweltfreundlich zu erreichen – werden plötzlich Tempo-10-Schilder aufgestellt, Bodenschwellen installiert, die kaum mit dem Fahrrad überfahrbar sind, und jetzt soll sogar ein Rennrad-Blitzer kommen.

Warum? Wegen ein paar rücksichtslose Einzelne? Oder ehrlicher gesagt: Wegen ein paar reicher Anlieger mit Traumhäusern am Waldrand, die meinen, der öffentliche Raum müsse sich ihrem Ruhebedürfnis unterordnen.

Dass einige Radfahrer sich daneben benehmen – keine Frage. Aber deshalb gleich mit repressiven Maßnahmen auf alle loszugehen, ist völlig unverhältnismäßig. So bestraft man 99 Prozent der Menschen, die sich an die Regeln halten und den Radweg als das nutzen, was er sein sollte: eine schnelle, sichere und ökologische Verbindung zwischen Stadt und Umland.

Statt Blitzer, Schikanen und Angstmacherei braucht es gezielte Kontrollen bei echten Verstößen – und einen kühlen Kopf in der Kommunalpolitik. Und bitte: Keine Symbolpolitik, die Radverkehr insgesamt ausbremst, nur um ein paar laute Stimmen zufriedenzustellen.

Andreas Einsele

Sauerlach

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