Zum Leserbrief „Gemeindereferenten sind kein Pfarrerersatz“ (Leserbriefseiten):
Auch ich bedauere es sehr, dass aus wenigen Familien Priester kommen, aber vielleicht ändert sich dies ja gerade. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass Gemeindereferenten, Pastoralreferenten, nicht einmal Diakone Mahlfeier/Eucharistie feiern können. Wort-Gottes-Feiern, das dürfen und tun diese gut ausgebildeten Theologen mit Herzblut.
Wenn wir zum Beispiel in die Pfarrverbände Neumarkt-St. Veit und Schönberg schauen (insgesamt zehn Pfarreien zuzüglich Filialkirchen und Kapellen), dann sehen wir, dass zwei Priester sowie derzeit eine Gemeindereferentin diesen Bereich seelsorgerlich betreuen müssen.
Bedenken Sie, dass ein Priester am Wochenende maximal drei Messen halten darf (einmal Samstagabend und zweimal am Sonntag). Gemeindereferenten sind eine Ergänzung, ohne die, gemeinsam mit ehrenamtlichen Wortgottesdienstleitern und Diakonen, so manche Kirche über Wochen verwaist bliebe.
Die Wortgottesfeier ist keine Messe und auch kein Ersatz. Aber sie ist für viele derzeit die einzige Möglichkeit, einen Gottesdienst zu besuchen, weil die nächste Messe vielleicht Kilometer weit weg ist. Die Alternative derzeit aber wäre Leere – in jedem Sinne. Begreifen wir die Wortgottesfeiern lieber als Chance, denn im gemeinsamen Gebet feiern wir nicht uns selbst, sondern Gott in seinem Wort. Das können Sie auch in guter Literatur lesen, zum Beispiel in „Sacrosanctum Concilium“: „Zu fördern sind eigene Wortgottesdienste an den Vorabenden der höheren Feste (…) sowie an den Sonn- und Feiertagen, besonders da, wo kein Priester zur Verfügung steht; in diesem Fall soll ein Diakon oder ein anderer Beauftragter des Bischofs die Feier leiten.“
Clemens Rude
Oberbergkirchen