Verteufelung der Verbrenner endlich einstellen

von Redaktion

Zum Leserbrief „Verbrennerautos sollen bleiben“ (Leserbriefseite):

Herr Greisinger bringt viele Argumente, weshalb die Anschaffung eines E-Autos für viele zweifelhaft ist, etwa die mäßigen Reichweiten, die zudem durchschnittlich noch rund 13 Prozent unter den Herstellerangaben liegen (Quelle: TH Trier).

Einige Ergänzungen scheinen aber noch nötig. Erstens: Bei Betrachtung des gesamten Lebenszyklus und beim gegenwärtigen Strommix in Deutschland (41 Prozent konventionelle Stromerzeugung) holt ein rein elektrisches Auto (BEV) einen Benziner erst nach 127500 km und einen Diesel nach 219000 km ein, was Umweltbelastung betrifft (Quelle: ENTEGA).

Zweitens: Würde ein Viertel der jährlich weltweit hergestellten Pkw mit Akku oder Brennstoffzelle ausgestattet, würden die derzeitigen Abbaumengen mancher Rohstoffe (z. B. Lithium, Kobalt, Platin) nicht ausreichen (Quelle: ENTEGA). Recycling wird zwar propagiert, ist aber derzeit völlig unwirtschaftlich.

Drittens: Bei 16 Millionen BEV und 2,2 Millionen Plug-In-Hybriden (PHEV) im Jahr 2030 in Deutschland werden zusätzlich 68 TWh Strom gebraucht (bedeutet etwa 16 Prozent der gesamten Stromerzeugung in 2024) (Quelle: Prognos).

Wie soll dieser Mehrbedarf gedeckt werden, wenn auch weitere Steigerungen wie etwa durch Wärmepumpen oder Großrechner zu erwarten sind? Falls Wind- und Sonnenenergieerzeugung entsprechend gesteigert werden könnten, stellt sich das Problem der Stromspeicherung bei „Dunkelflauten“.

Speicher für so riesige Strommengen dürften schon allein wegen des immensen Rohstoffverbrauchs kaum darstellbar sein.

Mein Fazit lautet daher: Stellt endlich die Verteufelung von Verbrennerautos ein.

Dr. Klaus Carsten

Bernau

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