Wo ist das Geld der Babyboomer geblieben?

von Redaktion

Zum Bericht „Pflichtdienst für Rentner gefordert“ (Politikteil):

Den Vorwurf, wir Babyboomer hätten den Generationenvertrag gebrochen, kann man keinesfalls so stehen lassen. Sowie auch die Unterstellung von Ignoranz, Selbstbezogenheit und Naivität. Ich bin Jahrgang 1964, habe mit 14 Jahren eine Lehre begonnen, habe zwei Kinder und bin immer noch berufstätig. Wenn ich 2029 in Rente gehen darf, habe ich 50 Jahre in den Topf einbezahlt. Wie fast alle Babyboomer, die von Eltern und Großeltern erzogen wurden, die wussten, was Krieg mit Verlust, Entbehrungen und Hunger bedeutet.

Ohne uns fleißige Babyboomer wäre unsere Wirtschaft nicht die, die sie ist – beziehungsweise war. Das ist aber der Verdienst der sogenanntem klugen Köpfe, die nicht mal wissen, was zum Beispiel tägliche Arbeit auf dem Bau ein Leben lang bedeutet. Und unserer Jugend schadet es nicht, eine Schippe draufzulegen, statt Ihr vorzugaukeln, dass mit KI und Work-Life-Balance alles getan ist. Die Zeitung sollte lieber der Frage nachgehen, wo das Geld geblieben ist, das wir Babyboomer in den vergangenen Jahrzehnten einbezahlt haben. Freue mich schon, dann über diese Erkenntnisse zu lesen.

Sabine Fessler

Großkarolinenfeld

Dass unsere Sozialausgaben so hoch sind, ist das Erbe von Frau Merkel und ein Versagen der Politik seit Frau Merkel. Wie viele Wirtschaftsflüchtlinge und Arbeitsscheue füttern wir durch, nur weil wir in unserem Land seit dem letzten Weltkrieg ein stabiles demokratisches Wirtschaftssystem aufgebaut haben? Das waren wir Rentner und die Generationen vor uns. Dies alles wird zunichte gemacht, indem wir Tür und Tor für jedermann geöffnet haben und jetzt sollen die Alten ran? Sorgen Sie lieber dafür, dass jeder wahre Flüchtling, der in seinem Land um Leib und Leben fürchten muss, sofort einen Schnellkurs in Deutsch bekommt und sofort, unabhängig seiner Qualifikation des Heimatlandes, in Lohn und Brot kommt durch eigene Arbeit.

Es ist unerträglich, dass der Verwaltungsapparat die Menschen, die arbeiten wollen und können, ausbremst durch Vorschriften und Vorgaben, die erst erfüllt sein müssen. Es gibt auch genug Faule in unserem Land und die können sich mehr leisten, als manche alleinerziehende Mutter oder Vater mit Kindern oder mancher Rentner, der nur eine kleine Rente bekommt.

Wer in Afghanistan für Deutschland gearbeitet hat, der hat auch ein Recht, zu uns zu kommen. Wer krank ist und nicht arbeiten kann, hat das Recht, vom Staat Hilfe zu erhalten. Aber, was tun die türkischen Flüchtlinge bei uns? Wir fliegen in die Türkei, um Urlaub dort zu machen. Wo ist die Gefahr für Leib und Leben der Menschen dort? Dies gilt auch für andere Länder. Flüchtlinge aus dem Sudan, unter furchtbaren Verhältnissen, oder aus Gaza, herzlich willkommen. Auf Zeit. Macht gute Politik, dann reicht es für alle.

Eveline Seelig

Brannenburg

Die Babyboomer werden nach Rentenbeginn in irgendeiner Form weiterarbeiten müssen. Allein schon, um von dem durch den Arbeitskräftemangel verursachten Chaos nicht selbst verschlungen zu werden. Insofern ist Fratzschers Grundthese nicht falsch. Trotzdem, sie ist viel zu wenig differenziert. Denn es gibt schon einen Unterschied zwischen beispielsweise Reinigungspersonal und – Beamten.

Über Letztere hat die CDU kürzlich diskutiert. Daher steht Fratzschers Vorstoß unter Ablenkungs-Verdacht. Den Beamten Vorteile zu nehmen, die für die Gesellschaft wahnsinnig teuer sind und völlig ohne Grund existieren, darauf sollten wir uns jetzt konzentrieren. Und zwar überparteilich, sonst wird das nichts.

Beamte haben beim selben Bruttolohn ein deutlich höheres Nettogehalt als alle anderen. Der Grund: Sie müssen zu ihrer sozialen Absicherung kaum etwas beitragen. Die Kosten für Krankenversicherung und Pension trägt größtenteils der Staat. Hinzu kommen die Zuschläge. Sie sind zwar meist steuerpflichtig, erhöhen aber trotzdem spürbar das Nettogehalt. Die Pensionen schließlich sind doppelt bis dreimal so hoch wie die Durchschnittsrente. Letztere schwankt zwischen 1000 und 1200 Euro, Beamte bekommen im Ruhestand gerne auch mal 3000 Euro und mehr. Kein Wunder, dass sie länger leben. Zwischen drei und fünf Jahren, wie Studien beweisen.

Also, Herr Fratzscher: Zu fordern, dass Beamte länger arbeiten oder nach Pensionsbeginn ein soziales Jahr absolvieren, ist völlig gerechtfertigt. Aber sehr schwer durchzusetzen. Denn ihre Privilegien sind leider im Grundgesetz abgesichert. Und auch die Verfassungsrichter sind – Beamte.

Ingrid Klimesch

Rosenheim

Es ist absurd und respektlos einer Generation gegenüber, die verantwortungsbewusst ihren Beruf ausgeübt hat. Viele der „Babyboomer“ haben die Betriebe am Laufen gehalten. Deshalb reißen sie jetzt ein großes Loch in die Arbeitswelt. Eine Pflegekraft, ein Handwerker, die sollen nach 45 Jahren auch noch ein soziales Jahr absolvieren?! Das können die Politiker, die teilweise noch nicht einmal eine Berufsausbildung haben, übernehmen.

Das Rentensystem müsste schon seit vielen Jahren reformiert werden, leider sind die Politiker nicht fähig dazu. Es gibt in anderen Ländern Positivbeispiele, allerdings muss Deutschland das Rad immer neu erfinden.

Herr Fratzscher wirft den Älteren Ignoranz, Selbstbezogenheit und Naivität vor. Das sind Eigenschaften, die auf die jüngere Generation zutreffen. Sie ist größtenteils nicht belastbar und möchte, wenn sie ins Arbeitsleben eintritt, viel Geld für wenig Arbeit. Die junge Generation muss lernen, was es heißt, fünf Tage in der Woche zu arbeiten – und vor allem ohne ständige Krankmeldung. So ein Vorschlag, wie Herr Fratzscher ihn gemacht hat, kann nur jemand machen, der hinter dem Schreibtisch sitzt, finanziell abgesichert und die Realität nicht kennt.

Karin Hollfoth

Obing

Genau! Beschäftigung für alle Nichtstuer und parasitären Existenzen, die nur dem Staat auf dem Säckel liegen – und schon flutscht’s wieder! Neben der Streichung des Bürgergeldes könnte man noch durchaus weitere Geldquellen erschließen.

Beispielsweise können die meisten Pflegebedürftigen noch durchaus ihre Hände gebrauchen, also Socken stricken anstatt in den Fernseher zu gucken. Zeitungen und Prospekte austragen anstatt sinnfrei mit dem Rollator herumzuschlurfen. Bänke im Park säubern und anstreichen anstatt stundenlang darauf herumzulümmeln. Im Café Kuchen backen und servieren anstatt jeden Nachmittag Kaffeeklatsch mit den Freundinnen. Nach dem Motto „Wo man sich gerade befindet auch gleich etwas Nützliches tun!“

Wer gerade am Marienplatz beim Hörgeräteakustiker ist, kann ja auch gleich eine Pizza ausliefern, alles eine Sache der Koordination.

Und die Hauptnichtstuer und -kostenfaktoren werden natürlich wieder nicht erwähnt: die Kinder! Warum nicht Krabbelkinder gruppenweise mit je einem Putzlappen in öffentliche Gebäude verfrachten – die kriechen eh dauernd auf dem Boden herum und dann wird der wenigstens sauber. Oder auf den Straßen den Müll aufsammeln; die klauben ja sowieso immer alles auf und stecken’s ein – sie werden es lieben. Oder in späteren Jahren Bauteile zusammenstecken anstatt sinnfrei Lego zusammmenbauen und gleich wieder zu zertrümmern. Oder bei Glatteis Sand herumschmeißen, das können sie doch auch gut. Oder mit dem Dreirad einen Generator betreiben.

Diese Generation von verwöhnten Bambsn hat bisher noch nie etwas zum Bruttosozialprodukt beigetragen und so wenig Solidarität für das Volksganze gezeigt, dass hier dringend Veränderungsbedarf besteht – im Sinne einer neuen, innovativen, um nicht zu sagen revolutionären Pädagogik.

Ursula Mayr

Übersee

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