Verbeamtung hatnachvollziehbare Gründe

von Redaktion

Zum Leserbrief „Wo ist das Geld der Babyboomer geblieben?“ (Leserbriefseiten):

Der Sinn der Verbeamtung ist es, dem Staat die Wahrnehmung seiner wichtigen, hoheitlichen Aufgaben zu sichern und eine unabhängige, loyale und unkündbare Beamtenschaft zu gewährleisten, die für das öffentliche Leben essenziell ist. Im Gegenzug genießen Beamte einen besonderen rechtlichen Status mit Vorteilen wie Arbeitsplatzsicherheit, einer staatlichen Pension und der Beihilfe zur Krankenversicherung, müssen dafür aber auch Einschränkungen wie das Streikverbot hinnehmen und eine besondere Treuepflicht gegenüber dem Staat erfüllen.

Zur Sicherung hoheitlicher Aufgaben: Die Verbeamtung ist für Aufgaben vorgesehen, die unentbehrlich für den Staat sind wie die Rechtsprechung, die Polizei, der Schuldienst oder die Verwaltung. Ein Beamtenverhältnis schafft eine besondere Treue zum Staat und dem demokratischen Rechtsstaat, wodurch die Unabhängigkeit von politischen oder wirtschaftlichen Einflüssen gestärkt wird. Die Unkündbarkeit von Beamten auf Lebenszeit sichert die Funktionsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung, selbst in Krisenzeiten. Die Behauptung, dass Beamte drei bis fünf Jahre länger leben, ist wirklich populistisch. Viele Jahre als Polizeibeamter oder Soldat sind sicherlich aufreibend und können auch sehr gefährlich sein.

Zum Schluss noch die Frage, ob es die Verfasserin des Leserbriefs bei einem Notruf es gut fände, zu erfahren, dass die Polizeibeamten sich gerade in einem Streik befinden oder in einem Verteidigungsfall die Soldaten ihren Dienst kündigen. Im Übrigen halten bei Bahnstreiks die verbeamteten Lokführer einen Notfahrplan aufrecht, weil sie eben nicht streiken dürfen.

Angela Kind

Prien

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