Zum Bericht „Den Nordzulauf gibt es bereits“ (Regionalteil):
Es reicht! Seit Jahrzehnten tragen wir Anwohner der Bestandsstrecke die stetig wachsende Last des Bahnverkehrs. Jahr für Jahr wurden es mehr Züge, mehr Güterverkehr, mehr Lärm – und weniger Ruhe in unseren Häusern, Gärten und Nächten.
Wir haben das hingenommen, in der Hoffnung, dass irgendwann auch an uns gedacht wird. Doch jetzt soll noch mehr Verkehr über diese Strecke rollen? Das ist nicht nur unzumutbar – es ist schlicht inakzeptabel. Wer hier wohnt, weiß, wovon ich spreche: Das Rattern der Güterzüge, oft im Minutentakt, reißt uns aus dem Schlaf. Gespräche im Garten müssen unterbrochen werden, weil man sein Gegenüber nicht mehr versteht. Kinder können bei offenem Fenster nicht ungestört lernen.
Selbst modernste Schallschutzfenster helfen nur bedingt – und sie sperren uns von der frischen Luft aus. Und nun sollen wir zusätzlich jahrelange Bauarbeiten ertragen, mit noch mehr Lärm, Staub und Einschränkungen? Tausende entlang der Bestandsstrecke würden erneut geopfert – für ein Konzept, das die ohnehin überlastete Stammstrecke weiter quält, statt sie zu entlasten. Es gibt Alternativen: Eine Neubaustrecke, die möglichst wenige Bürger belastet.
Wer unvermeidlich betroffen ist, muss fair entschädigt werden – so, dass er die Chance hat, sich an einem ruhigeren Ort niederzulassen. Mein Appell an die Politik: Entlasten Sie die Stammstrecke, anstatt sie weiter zu belasten! Geben Sie uns endlich die Chance auf ein ruhigeres Leben – so, wie es einmal war, als unsere Orte entstanden sind. Wir haben unseren Beitrag mehr als geleistet. Jetzt sind Sie am Zug.
Martin Diewald
Raubling