Notwendige Hilfe für die Fledermäuse

von Redaktion

Zum Bericht „Mopsfledermaus und Co.“ (Regionalteil):

Mit großem Interesse habe ich den Bericht zur Eröffnung der Westtangente gelesen – und noch größer war die Freude, dass dabei auch eine „Fledermausbrücke“ erwähnt wurde.

Ein kleiner Hinweis sei jedoch erlaubt: Das Foto der „Mopsfledermaus“ zeigt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Graues Langohr. Die Mopsfledermaus hat eher kurze Ohren; das Graue Langohr hingegen trägt – nomen est omen – prächtige, übergroße Lauscher, die im Vergleich zum Kopf kaum zu übersehen sind.

Es sind wunderbare Tiere, egal ob es sich nun um „Mops“ oder „Langohr“ handelt. Überflughilfen wie die genannte „Fledermausbrücke“ sind wichtig – sie sind mehr als grüne Dekoration.

Fledermäuse orientieren sich an gewohnten Flugkorridoren über Hecken, Baumreihen und Gewässern. Schneidet eine neue Straße diesen „Nachthighway“, drohen Kollisionen. Brücken, Leitelemente und strukturreiche Querungen lenken die Tiere sicher über den Verkehr – das rettet Leben und erhält die Wanderbewegungen zwischen Jagdgebiet und Wohnquartier.

Gerade in Rosenheim und Umgebung lohnt sich dieser Schutz doppelt. Unsere Fledermäuse kämpfen auf mehreren Fronten: Moderne, glatte Fassaden und der Ausbau von Dachwohnungen nehmen ihnen Einflugspalten und Sommerquartiere. In vielen Altbauten wurden potenzielle Nischen bei Sanierungen sorgfältig „dicht gemacht“. Dazu kommt der massive Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft – weniger Insekten bedeutet für nächtliche Jäger schlicht: leere Speisekarte.

Der Rückgang der Bestände erfolgt rasant, aber leise und oft unbemerkt. Umso schöner, wenn Infrastrukturprojekte wie die Westtangente die Bedürfnisse der Nachtflieger mit bedenken.

Bernhard Baron Boneberg

Rosenheim

Artikel 7 von 11