Spaltungstatt Problemlösung

von Redaktion

Zum Interview mit Markus Söder „Probleme lösen! Alles andere ist Kokolores“ (Bayernteil):

Mit Interesse habe ich den Beitrag von Markus Söder gelesen. Während viele Menschen jeden Tag schwierige Probleme lösen müssen – etwa, um in Oberbayern überhaupt überleben zu können – reden Politiker gerne in Floskeln: „Wir müssen …“, „Wir dürfen nicht …“. Doch das löst keine Probleme.

Schauen Sie auf die Menschen und die vielen kleinen und mittleren Unternehmen im Land. In Bayern laufen große Projekte häufig aus dem Ruder. Man denke nur an den Konzertsaal oder den S-Bahn-Bau in München. Milliarden ließen sich einsparen, wenn Vorhaben verantwortungsvoll umgesetzt, der Bundestag in Berlin verkleinert und Investitionen in Straße und Schiene – oft durch CSU-Verkehrsminister – nicht über Jahrzehnte verschleppt worden wären.

Herr Söder hat zwar richtig erkannt, dass Deutschland hohe Ausgaben hat, reduziert dies jedoch gerne auf einige wenige Akteure, die etwa das Sozialsystem ausnutzen – offenbar, um gezielt negative Emotionen bei den Menschen auszulösen. Das ist keine Problemlösung, sondern Spaltung und bietet vor allem rechten Populisten zusätzliche Nahrung.

Probleme lassen sich nicht durch große Worte lösen, sondern nur durch konsequente, mutige und strategisch langfristige Entscheidungen in Investitionen. Wenn dieser Anspruch erfüllt wird, ist unser Land tatsächlich auf einem guten Weg.

Ralf Moormann

Bad Aibling

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