Angst vor gerechtem Rentensystem

von Redaktion

Zum Leserbrief „Beamte sind nicht schuld am Missstand“ (Leserbriefseiten):

Den Leserbrief kann ich nicht unbeantwortet lassen. Beamte sind ihrem Arbeitgeber, also dem Steuerzahler, zur besonderen Treue verpflichtet. Beamte bleiben auch nach der Pensionierung Beamte, nämlich Beamte in Rente. Ergo können sie, wenn es die Situation erfordert, reaktiviert werden. Augen auf bei der Berufswahl!

Wenn Beamte hoheitliche Aufgaben bekleiden, warum gibt es dann in der Lehrerschaft Beamte und angestellte Lehrer? Nun, das bedeutet doch, ein Lehrer muss nicht unbedingt Beamter sein, da es keine hoheitliche Aufgabe ist. Es ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.

Nein, die Arbeitgeber der Privatwirtschaft sorgten nicht zusätzlich für Betriebsrenten, das haben die Gewerkschaften erkämpft. Betriebsrenten werden, wenn überhaupt, nur von großen Firmen gezahlt – zum Beispiel in der Chemieindustrie, bei Stahlwerken oder Autobauern. Der überwiegende Teil der versicherungspflichtig Beschäftigten ist nicht davon betroffen. Und die Betriebsrenten sind immer von den Beschäftigten gezahlt worden. Der Arbeitgeber hat, im günstigen Fall, einen Zuschuss gegeben. Günstige Wohnungen gab es, das stimmt, aber was sind die weiteren Sonderleistungen?

Wo die Autorin des Leserbriefs recht hat: Die Beamten sind nicht Schuld an dem Missstand, das sind die Regierungen gewesen. Und die jetzige reiht sich nahtlos ein, hat sie doch Angst vor einem gerechten, solidarischen, auf allen Schultern liegenden Rentensystem.

Holger Mairoll

Kolbermoor

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