Aus vielen spricht nur die Eifersucht

von Redaktion

Zum Bericht „Affären am Arbeitsplatz“ (Weltspiegel):

Wem steht es schon zu, auch noch abfällig über ein Verhältnis zwischen Mann und Frau am Arbeitsplatz zu urteilen? Mir widerfuhr dies passiv vor rund 40 Jahren, als ich (damals 44 Jahre alt und gebunden) in einem Münchner Kaufhaus von einer älteren Kollegin auf eine zurückhaltende Mitarbeiterin (27 Jahre alt, stille Wasser sind tief) aus der Abteilung Spielwaren (wenn das nicht motiviert) aufmerksam gemacht wurde, „um die ich mich mal kümmern solle, weil die immer so allein sei und ich als ‚Tausendsassa‘ sie doch auf andere Gedanken bringen könne“.

Daraus wurde ein erotisches Verhältnis über zweieinhalb Jahre. Mein Chef, vielleicht eifersüchtig, weil ihm dieser Luxus versagt war, reagierte sauer: Meine Antwort: „Der tägliche Hormonschub sichert dem Paar beste Laune und ‚doppelten Einsatz‘ für die Firma, was ihm, dem Chef, spürbar höhere Umsätze einbringen wird.“ So kam es und der Vorgesetzte sah es bald selbst ein: Ende gut, alles gut.

Matthias Fuchs

Waldkraiburg

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