Zum Bericht „Strauß kommt in die Walhalla“ (Politikteil):
Dass Markus Söder, solange er am Amt des bayerischen Ministerpräsidenten klebt, keine Gelegenheit versäumt, sich und die CSU zur Legende zu stilisieren, dürfte als bekannt vorausgesetzt werden. Und so gilt die Idee, Franz Josef Strauß in der Walhalla unter den bestehenden 132 Büsten deutsch-sprachiger politischer und geschichtlicher Persönlichkeiten von Rang einzureihen, mehr dem eigenen Nimbus, als „FJS‘“ seligem Angedenken.
Fragen wir besser einen der klügsten und gebildetsten bayerischen Politiker der Nachkriegszeit, den ehemaligen Kultusminister Professor Hans Maier, der Strauß in den Memoiren „Böse Jahre, gute Jahre“ ausgiebig „würdigt“, zum Beispiel mit dem Urteil: „Diesem ungewöhnlichen Mann fehlte, um das Höchste in der Politik zu erreichen, das Augenmaß und die Selbstbeherrschung.“ Ich setze noch eins drauf: Wer wie Strauß unter anderem zwei seiner CSU-Milliardärs-Freunde (Bäder-Zwick und Hendl-Jahn) den Rat gab, ihr Milliarden-Vermögen vor dem bayerischen Finanzamt ins Ausland „zu retten“ (Quelle: „Macht und Missrauch von Wilhelm Schlötterer), der setzt Amtseid mit Meineid gleich, denn über beide Eide setzte sich Strauß kalt hinweg.
Gerda Wojtech
Waldkraiburg