Zum Bericht „Grüne werben für Pflicht-Jahr für Männer und Frauen“ (Politikteil):
Die Idee eines Pflichtjahrs für alle, Männer und Frauen, kann ich nur begrüßen. In unserer Gesellschaft ist es schon fast normal geworden, sich über alles Mögliche aufzuregen und zu beschweren und immer danach zu rufen, dass doch der Staat oder die Gemeinde etwas tun soll.
Kaum einer macht sich noch Gedanken darüber, wer oder was der Staat, die Gemeinde, die Gesellschaft eigentlich ist? Es wird überall gefordert: „Tut was und/ oder schüttet das Füllhorn über uns aus!“ Wem ist denn noch klar, dass „der Staat“ wir selbst, jeder Einzelne von uns ist? Wenn ich etwas fordere, muss uns klar werden, dass diese Forderung von einem anderen Menschen unserer Gesellschaft ausgeführt werden müsste. Würde ich es für ihn auch tun? Auch muss die Forderung bezahlt werden, aber woher bekommt der Staat sein Geld? Es sind die Steuern, die jeder von uns bezahlt. Die logische Konsequenz: Je mehr ich fordere, umso höher sind die Abgaben, die alle – also auch ich – zahlen müssen.
Ein Pflichtjahr für die Allgemeinheit, ob im Wehrdienst, im Katastrophendienst oder im Sozialdienst, würde jedem den Einblick in eine funktionierende Gesellschaft ermöglichen, und so würden zumindest die meisten wieder verstehen, dass jeder in seinem Leben auch immer etwas für die Gemeinschaft tun muss. Denn nur dann habe ich auch das Recht, im Bedarfsfall auch Hilfe von der Gemeinschaft zu erwarten.
Hartmuth Lang
Waldkraiburg