Die Renten und der Verfall der Gesprächskultur

von Redaktion

Zum Bericht „Bas muss bei Jusos einstecken“ (Politikteil):

Die Parteien der demokratischen Mitte stehen aktuell bei den Themen Rente oder Bürgergeld-Verschärfung im Austausch mit ihren Nachwuchsorganisationen sehr unter Druck. Inhaltlich muss man sich zwischen den Generationen auseinandersetzen, das ist ein wichtiger Bestandteil der Demokratie. Nur kann es aus meiner Sicht nicht sein, dass sich die Chefin des größten Juso-Landesverbandes in NRW, Nina Gaedike, dermaßen ausfallend und respektlos äußert.

„Dieser Entwurf aus deinem Haus ist Bullshit. Entschuldige, aber in meiner ganz persönlichen Bewertung von diesem Drecksentwurf ist mir ehrlicherweise komplett egal, was irgendeine Scheiß-Union und ein komplett enthemmter Fritze Merz noch Schlimmeres wollte.“ Wo bleiben denn da der Respekt und ein angestrebter Austausch auf Augenhöhe?

Von einer gebildeten 28-jährigen Frau muss ich eine umsichtigere Ausdrucksweise erwarten können. Auch sollte sich Frau Gaedike der Wirkung derartiger Worte bewusst sein. Über einen Verfall der Gesprächskultur wundere ich mich schon lange nicht mehr. Trotzdem, so persönlich verletzend und respektlos bitte nicht.

Bernhard Reichert

Rosenheim

Eine dauerhaft wirklich sichere und komfortable, beitragsbefreite und ausschließlich steuerfinanzierte Altersversorgung haben in Deutschland nur Politiker und Beamte. Diese hat nichts zu tun mit der nach dem Generationsumlageverfahren finanzierten gesetzlichen Rente. Die ist aufgrund des demografischen Faktors schon viel zu lange ein von der Politik wider besseres Wissen ignoriertes Auslaufmodell, dem die Mehrheit bei uns in Deutschland zu Recht nicht mehr vertraut.

Wir brauchen endlich eine gerechte und ehrliche, auf lange Sicht zuverlässige Rentenreform für alle Generationen, kein weiteres Problemverlagern in Rentenkommissionen oder sonst wohin.

Ob das mit den eher realitätsfernen Sozialromantikern nicht nur in der SPD zu bewerkstelligen ist, die sich um ihre Altersversogung absolut keine Sorgen machen müssen, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Auch sozialversicherungspflichtige Menschen bei uns haben einen berechtigten Anspruch auf langfristige Planungssicherheit, wenn es um ihre Rente geht.

Dr. Franz Heistracher

Bad Reichenhall

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