Unseriöse Spiegeltricks mit dem Strompreis

von Redaktion

Zum Bericht „Strompreise sinken“ (Politikteil):

Es ist ausreichend bekannt, dass unsere Spitzen-Strompreise von 40 Cent pro Kilowattstunde den Wirtschaftsaufschwung wesentlich erschweren. Plötzlich, über Nacht, geschieht ein Preiswunder. Der Haushaltsstrom fällt von 40 auf 24 Cent, der Industriestrom auf 14,1 Cent. Schicken die Sonne und der Wind keine Rechnung mehr oder denkt man an Atomkraft?

Das Wunder klärt sich schnell auf. Es ist unter anderem die jährliche, zeitbeschränkte Strom-Subvention von über sechs Milliarden Euro aus unseren Steuergeldern.

1.) Erst einmal werden kräftige Subventionen aus Steuergeldern in die Energiestruktur eingezahlt, sodass man billigen Strom einkaufen kann.

2.) Die ersehnten Investoren werden aufgrund des kurzen Zeitrahmens für diese Ermäßigungen kein großes Interesse zeigen.

3.) Mit den extrem hohen Subventionen wird es Wettbewerbs-Ärger geben, so wie einst bei der EU mit den subventionierten chinesischen E-Autos und Stahl, die daraufhin hoch verzollt wurden. Dies lange vor den Trump-Zollmannövern.

4.) Trotz der wunderbaren Strompreis-Senkung liegen wir noch weit über den USA mit 7,5 Cent und den Chinesen mit 8,1 Cent.

5.) Wir werden weiterhin Strom aus dem EU-Netz teuer kaufen und unseren überschüssigen Strom billig fast verschenken. Dies alles wegen der verfehlten Energiepolitik.

Die Strompreis-Senkung erinnert an Spiegeltricks, Schildbürgerstreiche und geschickte Husarenstücke. Gefragt sind echt innovative Kostensenkungen wie Hochleistungs-Stromspeicher, Nuklear und Fusion. Das heißt, Entwicklungen, die keine direkten Strom-Subventionen erfordern und keine Zollmaßnahmen provozieren.

Ingrid Wieland

Prien

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